Der Name Besrat bedeutet übersetzt so viel wie „gute Nachricht“. Und auf die hofft die 19-jährige Namensträgerin Besrat Zewde schon seit Wochen. „Ich wünsche mir, dass es ein klein wenig Gerechtigkeit gibt und das Corona-Virus in Äthiopien nicht so stark um sich greift. Unsere Situation ist schon so schwierig genug!“ Denn mit dem Lock-Down wurden die großen Märkte in Addis Abeba geschlossen. „Mein Mann hat als Tagelöhner ebenfalls keine Arbeit mehr. Alles was uns bleibt, ist die Ernte auf unseren Feldern.“
Deshalb ist sie mit ihrem Marktstand trotzdem vor Ort, auch wenn es das Risiko birgt, hohe Strafen zahlen zu müssen – mit Geld, das sie nicht hat. „Ich muss es trotzdem versuchen! Wenn ich Tomaten und frittierte Kartoffeln verkaufen kann, bleibt mir Geld, um Öl und Mehl zu kaufen.“ Auch wenn sich in Besrats Gesicht Traurigkeit und Sorgen widerspiegeln, sagt sie mehr zu sich selbst als zu den anderen: „Ich muss jeden Tag das Beste geben. Verzweiflung bringt mich auch nicht weiter!“
Damit Frauen wie Besrat – wie von der Regierung angeordnet – zuhause bleiben können, erhalten sie einmal im Monat Mehl, Reis, Öl und ein Stück Seife. So können wir helfen, dass sie zumindest das Allernötigste zum Überleben haben.