Der Heuschreckenplage den Kampf ansagen

Der massive Ausbruch von Wüstenheuschrecken am Horn von Afrika und Äthiopien hat bereits Ende 2019 begonnen. Die Eindämmung ist langwierig und die Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit der Bevölkerung der betroffenen Landstriche sind gravierend.
Die bestehenden Herausforderungen werden durch COVID-19 noch verschärft. Dichte und hochmobile Schwärme der Wüstenheuschrecke können sich bis zu 150 km pro Tag bewegen. Die Schwärme fressen täglich enorme Mengen an Biomasse und ernähren sich hauptsächlich von verfügbaren Nutzpflanzen und Weiden. Bis zu 80 Millionen Heuschrecken eines Schwarmes können an einem Tag die Nahrung von 35.000 Menschen vernichten. Damit stellen sie eine echte Bedrohung für die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlagen am Land dar. Dies gilt auch für die Gebiete in der SNNP-Region, auf die das Nothilfe- und Wiederaufbauprojekt Integrated Response to People affected by Locusts - IrePeaL abzielt.
Die Wüstenheuschrecken haben im Süd-Omo Gebiet Verwüstungen auf Weiden und Äckern angerichtet. Es ist die schlimmste Plage seit über 30 Jahren. Infolgedessen wurden die Lebensgrundlagen von tausenden Familien vernichtet. Besonders besorgniserregend sind
die Auswirkungen dieser Ernährungskrise auf Frauen und Mädchen, schwangere und stillende Mütter, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Durch dieses Projekt erhalten mindestens 4100 gefährdete Familien (davon 1510 frauengeführte Haushalte) einen Zugang zu Nahrungsmitteln, in dem gemeinnützige Arbeit bezahlt und Überbrückungshilfen ausbezahlt werden. Mit dem Geld können diese Familien ihre Grundbedürfnisse decken. Schwangere oder stillende Frauen und andere gefährdete Personengruppen (ältere Menschen, Kranke etc), werden mit Zusatznahrung versorgt und von medizinischem Personal betreut. Weiters werden Familien in die Lage versetzt, ihren Ackerbau wieder aufzunehmen, Handel zu betreiben, um damit zusätzliches Familieneinkommen zu erzielen. Schließlich engagiert sich das Projekt auch dafür, dass die betroffenen Gebiete besseren Zugang zu Frühwarninformationen erhalten und technische Kapazitäten zur besseren Vorsorge und Eindämmung der Heuschreckenplage und künftiger Krisen aufgebaut werden. Insgesamt werden 21.845 Begünstigte von den Projektaktivitäten profitieren. Durch die Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen zu Heuschreckenbekämpfung sowie zu Ernährungs- und Gesundheitsthemen, wird das Projekt indirekt mindestens 50.000 Personen erreichen.
Das Projekt läuft seit 1.Oktober 2020 bis zum 31.3.2022 und wird mit Projektmitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) gefördert.