„Jedes Baby bringt Licht in die Welt“

Die neuen, liebevoll eingerichteten Kleinwohnungen mit knapp 40 Quadratmetern Wohnfläche haben vor allem einen großen Vorteil: „Sie sind alle mit einer Küche sowie einem separaten Schlafzimmer ausgestattet. Das bietet den jungen Müttern auch die Möglichkeit zum Rückzug. Die bisherigen Einheiten waren Wohn- und Schlafzimmer in einem“, erklärt Stellenleiterin Doris Müller.

 

Dem Bedarf angepasst …

Acht Frauen mit insgesamt zehn Babys und Kleinkindern leben momentan im Haus Mutter&Kind. Es ist für sie eine Zeit, um zur Ruhe zu kommen, sich im Leben neu zu orientieren und wieder Fuß zu fassen. Sie haben oft dramatische Geschichten hinter sich. „Viele von ihnen haben schwierige Situationen – etwa Gewalt - erlebt, für andere ist die Entscheidung für das Kind auch die Entscheidung gegen Drogen“, weiß Doris Müller. Oft ist das Haus Mutter&Kind aber auch die letzte Chance für Mütter, dass ihr Kind bei ihnen bleibt und nicht fremd untergebracht wird. Was auffällt, dass zunehmend psychisch sehr belastete Mütter im Haus begleitet werden. „Andere Probleme, wie beispielsweise finanzielle Sorgen oder eine Überforderung in der Erziehung der Kinder kommen da noch hinzu.“

 

Weihnachten als Fest

Auf die Frage, wie im Haus Weihnachten gefeiert wird, berichtet Doris Müller, dass einige der Mütter das Fest am liebsten gar nicht feiern würden. „Sie haben Weihnachten auch selbst als Kind nicht als schönen Abend erlebt, manchmal haben sie auch keinen Kontakt mehr zu ihrer Ursprungsfamilie und nicht zuletzt die fehlende Unterstützung durch die eigene Familie schmerzt gerade um die Weihnachtsfeiertage mehr.“ Es sei jedoch wichtig, dass diese negativen Erfahrungen nicht an die eigenen Kinder weitergegeben werden. „Wir ermuntern die Frauen, ihren Kindern Weihnachten zu bescheren, damit sie später positive Erinnerungen daran haben.“ Sie ist überzeugt: „Jedes Kind bringt Licht und Hoffnung in die Welt und das möchten wir feiern.“

 

Weihnachten im Haus Mutter&Kind wird deshalb sehr traditionell gefeiert – wenn auch schon vorgezogen, heuer am 22. Dezember: Eine spielerische Herbergssuche durchs ganze Haus, die vor allem die Kinder freut, ein Christbaum, ein festliches Essen, das gemeinsam gekocht wird, anschließend die Bescherung. „Dank vieler Spenderinnen und Spender bekommen auch alle Kinder sowie die Mütter Geschenke.“ An Heilig-Abend feiern einige der Mütter gemeinsam mit Freunden oder ihrer Familie, diejenigen, die zuhause bleiben, sowie die diensthabende Mitarbeiterin machen sich gemeinsam einen gemütlichen Abend.

 

Ein Ausblick auf 2021

 

Danke der Erweiterung der Wohneinheiten können 2021 noch mehr Mütter mit ihren Kindern im Haus Mutter&Kind aufgenommen werden. „Gerade die Folgen von Corona werden wir sicherlich stärker spüren. Die Zeiten im Lockdown mit den beengten Wohnverhältnissen bringt nochmals die Beziehungen unter starken Druck.“ Für Doris Müller ist es jedenfalls beruhigend zu wissen, dass dann vier weitere Wohneinheiten bereitstehen.

 

Infos und Spendenmöglichkeit: https://www.caritas-vorarlberg.at/unsere-angebote/hilfe-in-krisen/haus-mutterkind