Teuerungswelle: Mehrkosten. Mehr Hilfe!

Steigende Lebensmittelpreise und Energiekosten treffen vor allem die Ärmsten unter uns. Durch die Inlandshilfe wirkt die Caritas gezielt dieser Not entgegen.

„Ich verzichte auf alles. Dann geht´s irgendwie.“ In der Beratungsstelle Existenz und Wohnen schüttet eine alleinerziehende Mutter ihr Herz aus und erzählt über den täglichen Existenzkampf. „Die momentane Teuerung befeuert dies zusätzlich.“ In ihrer fünfköpfigen Familie hat sie vor allem die „Care-Arbeit“, also das Kümmern um die Familie übernommen. Nach der Trennung wirkt sich das finanziell fatal aus. „Mein jüngster Sohn ist heuer zur Schule gekommen. Ich weiß schon, dass Armut vererbt wird. Ich tue aber alles dafür, dass mein Kind dies nicht spürt. Das geht so weit, dass ich mich selbst nicht ausreichend ernähre.“ An die Vorschreibung für die Heizkosten darf sie gar nicht denken. „Höhere Betriebskosten kann ich nicht mehr stemmen.“

Auch eine ältere Damen, die bei carla nach günstigen Möbeln sucht, erzählt, wie sie ihr Auto verkaufen musste – die Kosten für Sprit und anstehende Reparaturen waren schlichtweg nicht mehr leistbar. „Und das in einer Zeit, in der auch meine Beine nicht mehr mitmachen und ich froh darum wäre.“ Ähnlich geht es einer anderen Pensionistin, die auch im carla Möslepark durch die Regale stöbert. „Ich habe einen großen Garten, der uns das Jahr über gut versorgt. Doch auch ein Garten kostet Geld – Geld das ich nicht habe.“ Selbst ihre erwachsenen Kinder kennen ihre Not nicht „Wenn ich ihnen etwas aus dem Garten schenke, bedeutet das für mich persönlich Ausgaben ohne Erträge. Das kann ich mir eigentlich nicht leisten.“

Die Teuerungswelle trifft zwar alle, doch für viele, die bisher noch irgendwie über die Runden gekommen sind, ist diese Entwicklung inzwischen schlichtweg existenzbedrohend. „Die Auswirkungen der Teuerung sind sehr vielschichtig und reichen von existenziellen Sorgen und psychischen Belastungen über die reduzierte gesellschaftliche Teilhabe bis hin zu gesundheitlichen Folgen“, so Caritasdirektor Walter Schmolly.

Dass sich die Teuerungswelle auch schon auf die Caritasarbeit auswirkt, zeigen die Beratungen bei „Existenz&Wohnen“. Caritasmitarbeiter Christian Beiser belegt es anhand von Zahlen: „Im Unterschied zu den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Erstkontakte um gut die Hälfte angestiegen. Ein Drittel der von uns unterstützten Haushalte hatte zuvor noch keinen Kontakt zu uns, von den insgesamt 2092 Haushalten, die wir von Jänner bis Juli 2022 unterstützten, sind 677 Haushalte neu dazugekommen.“ Diese außerordentliche Situation fordert auch die Caritas. „Wir stocken deshalb unser Hilfsangebot auf, um Kindern ihre Zukunftschancen zu sichern und Haushalte in besonderen Notlagen aufzufangen“, sagt Caritasdirektor Walter Schmolly. Im Konkreten betrifft das die Beratung, Überbrückungshilfen, Lerncafés und Second Hand-Angebote.

Viele Einrichtungen und Angebote der Caritas werden aus Spendenmitteln finanziert und sind darauf angewiesen. Im November bittet die Caritas im Rahmen der Inlandskampagne um Unterstützung. Denn eines ist klar: Wir helfen jenen, die in Not geraten sind. Ein herzliches Dankeschön an alle Spender*innen, die die Inlandshilfe der Caritas unterstützen und so Mitmenschen in Not Hoffnung schenken. Jeder Beitrag macht einen großen Unterschied für Menschen in Not hier in Vorarlberg.


So können Sie mithelfen:

Caritas-Spendenkonto - Raiffeisenbank Feldkirch,
IBAN AT 32 3742 2000 0004 0006
Kennwort: Inlandshilfe, Online-Spenden: www.caritas-vorarlberg.at