Diese Frage ist für Barbara B. keine Redewendung, sondern bitterer Alltag: Wenn sie jetzt im Spätherbst die letztjährigen Wintersachen von ihren beiden neun- und elfjährigen Söhnen hervorzieht, wird ihr Angst und bange. Der jüngere Sohn, Manuel, ist es eh gewohnt, ständig Kleidung und Schuhe von seinem großen Bruder auszutragen, dennoch weiß sie ab und zu nicht, wie das schmale Haushaltsbudget bis Ende Monat ausreichen soll.
„Ich versuche eh, an allen Ecken und Enden zu sparen, koche nur das, was gerade im Sonderangebot ist und heize die Wohnung nur auf maximal 18 Grad, damit die Heizrechnung nicht zu teuer kommt. Das sieht niemand von Außen und wir können ja im Raum einen Pullover mehr anziehen.“ Wenn sie aber daran denkt, dass ihre Kinder von verschiedenen Hobbys und Aktivitäten ausgeschlossen sind – schlicht, weil das Geld nicht reicht – treten ihr Tränen in die Augen. „Meine Söhne sollten die Armut, in der ich lebe, nicht ausbaden müssen.“