Hintergrund
Der derzeitige massive Ausbruch von Wüstenheuschrecken im Großraum Horn von Afrika und Äthiopien hat bereits Ende 2019 seinen Anfang genommen. In Äthiopien haben die äthiopische Regierung und nichtstaatliche Akteure unter der Leitung der FAO schnell reagiert, doch die Bewältigung und die Eindämmung der Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlagen ist langwierig, und die bestehenden Herausforderungen werden durch COVID-19 und zeitweilige Überschwemmungen noch verschärft.
Die Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria) ist der weltweit schädlichste wandernde Schädling. Dichte und hochmobile Schwärme können sich bis zu 150 km pro Tag bewegen. Die Schwärme fressen täglich enorme Mengen an Biomasse im Ausmaß ihres eigenen Gewichts und ernähren sich hauptsächlich von verfügbaren Nutzpflanzen und Weideland. Eine Gruppe, die sich nur über eine Fläche von einem km2 erstreckt kann aus bis zu 80 Millionen Heuschrecken bestehen und an einem Tag Nahrung von 35.000 Menschen vernichten. Große Heuschreckenansammlungen stellen eine echte Bedrohung für die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlagen am Land dar, insbesondere in Gebieten, die bereits durch wiederholte Wetterextreme wie Dürren, Überschwemmungen und Gesundheitskrisen wie COVID-19 verwundbar geworden sind.
Dies gilt insbesondere für die Gebiete in der SNNP-Region in Äthiopien, auf die dieses Nothilfe- und Wiederaufbauprojekt abzielt. Die Wüstenheuschreckenplage in Süd-Omo hat Verwüstungen auf Weiden und Äckern angerichtet. Es ist die schlimmste Plage seit über 30 Jahren. Die Bezirke Benatsemay und Hammer sind mit Schäden von 23.567 ha bzw. 1.815 ha Fläche schwer betroffen.
Infolgedessen wurden die Lebensgrundlagen von tausenden Familien vernichtet. Besonders besorgniserregend sind die Auswirkungen dieser Ernährungskrise auf Frauen und Mädchen, schwangere und stillende Mütter, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen.
Die folgenden Ergebnisse werden durch dieses Projekt erreicht:
Gesamtzahl der direkt Begünstigten dieses Projektes sind 21.845 Personen in 4.100 Familien. Davon werden rund 8.160 Personen von mehr als einer Projektaktivität profitieren.
Durch die Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen zu Heuschreckenbekämpfung sowie zu Ernährungs- und Gesungheitsthemen, wird das Projekt indirekt mindestens 50.000 Personen erreichen.