Die Vorarlberger Bevölkerung zeigte sich bei der Hochwasser-Katastrophe in Serbien und Bosnien einmal mehr als solidarischer, verlässlicher Partner im Notfall.
Insgesamt konnten durch den Aufruf 204.000 Euro an Spendenmitteln vor Ort eingesetzt werden.
Mehr als drei Millionen Menschen waren bei der schlimmsten Hochwasser-Katastrophe seit Beginn der Aufzeichnungen in Bosnien-Herzegowina und Serbien betroffen. 930.000 Menschen mussten evakuiert werden. Maßgebliche öffentliche Infrastruktur, Häuser, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen in beiden Ländern wurden dadurch zerstört.
Nachdem der Wasserspiegel in den betroffenen Gebieten wieder auf normales Niveau gesunken ist, wurde das Ausmaß der Schäden deutlich sichtbar: Allein in Bosnien wurden rund 75.000 Häuser beschädigt, 2.000 davon völlig zerstört.
Ein großes Problem stellt die mangelnde Wasserqualität in verschiedenen Regionen dar – Wasserfilter für die betroffenen Haushalte sollen hier Abhilfe schaffen. 400 Quadratkilometer der überfluteten Fläche sind vermint, was eine besondere Herausforderung für die Aufräumarbeiten darstellt. Über 2.700 Menschen wohnen in Bosnien und Serbien noch immer in Notunterkünften.
So hilft die Caritas
Die Caritas Österreich hat bisher für die Nothilfe über 1,1 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit wurden in beiden betroffenen Ländern Lebensmittel und Trinkwasser lokal eingekauft und an die betroffenen Menschen in den umliegenden Dörfern verteilt. Um die Schäden in der Landwirtschaft abzufedern, wurden zudem Tierfutter, Düngemittel und Saatgut an Bauernfamilien verteilt. Die landwirtschaftlichen Böden sollen rasch aufbereitet werden, damit eine Aussaat noch eine Ernte im Herbst ermöglicht. Zudem werden mit den Partnern vor Ort Projekte für den Wiederaufbau ausgearbeitet.
Geographisch liegen die Schwerpunkte in Banja Luka und Prijedor (Bosnien) sowie in Sabac und Obrenovac (Serbien), insgesamt sind vier Millionen Euro dafür vorgesehen. Die Spendengelder aus Vorarlberg wurden vorwiegend in der ersten Nothilfe für Lebensmittelpakete und Hygieneartikel eingesetzt, in Zusammenarbeit mit der Caritas vor Ort wurde diese über die Pfarren an Hochwasseropfer verteilt.
Da der Schulbeginn viele Familien vor große finanzielle Schwierigkeiten stellt, werden für Kinder Schulstartpakete mit Stiften, Heften, Schultaschen und Kleindung zur Verfügung gestellt. Insbesondere für ältere Menschen, die durch die Überflutungen Traumatisierungen erlitten haben, erfolgt auch eine psychologische Betreuung durch die Caritas.
Die Hilfe aus Österreich wird unter der Leitung von Generalsekretär Christoph Schweifer koordiniert: „An Stelle von Beklemmung und Angst ist bei den Menschen jetzt die Zuversicht, dass es weitergeht, gerückt“. Für die Hilfe sei jedoch „ein langer Atem nötig“ und die Caritas wird hier die schwer getroffene Bevölkerung beim Wiederaufbau unterstützen.
Abschließend richtet Christoph Schweifer einen „herzlichen Dank an die Vorarlberger Bevölkerung für ihre Solidarität und Unterstützung“ aus.
Caritas Hochwasserhilfe
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Kennwort: Hochwasser Serbien Bosnien