Am 5. Dezember ist der Internationale Tag der Freiwilligen. Für die Caritas Vorarlberg sind knapp 1.100 Frauen und Männer ehrenamtlich tätig. Sie sind durch ihr Engagement eine wichtige Stütze für Menschen in Not sowohl im Inland als auch im Ausland. Jene, die im Rahmen von Internationalen Freiwilligeneinsätzen Erfahrungen im Ausland sammeln, haben sich einer besonderen Herausforderung gestellt und lassen sich auf eine andere Kultur und Lebensweise ein.
Jeder Einsatz ist dabei einzigartig und auch immer eine besondere Herausforderung. Auf vier Kontinenten – Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika – und in über 20 Ländern können Freiwillige in einem ausgewählten Projekt mitarbeiten. „Ein freiwilliger Sozial- oder Friedenseinsatz im Ausland bietet die einmalige Chance, den eigenen Horizont um eine Welterfahrung zu erweitern“, berichtet Gerhard Vonach, Geschäftsführer der Internationale Freiwilligeneinsätze CÖ gGmbH. „Solche Erfahrungen lassen einem nicht mehr los: Bei aller Verschiedenheit sind „die Anderen“ keine „Fremden“ mehr, sondern viele von ihnen sind zu Freunden geworden.“ Und das bestätigt sich auch bei den TeilnehmerInnen, die trotz unterschiedlicher Einsatzorte und –stellen, alle bereichert wieder zurückgekehrt sind.
Erlebnisse prägen das weitere Leben
Diese im Ausland gesammelten Erfahrungen können das weitere Leben maßgeblich prägen, wie der Lebensweg von Robert Maria Moosbrugger zeigt. Er engagierte sich vor knapp zwanzig Jahren in einem Regionalentwicklungsprojekt in Nicaragua. Seitdem ist er für verschiedene Organisationen in der Regionalentwicklung tätig. Seit gut drei Jahren arbeitet er für die Caritas Vorarlberg Auslandshilfe und ist dort für Projekte in Haiti und Armenien zuständig. Sein persönliches Weltbild hat sich durch seine Erfahrungen wesentlich geändert: „In Europa sehen wir die Dinge oftmals durch eine eurozentristische Brille. Meine Tätigkeit ermöglicht es, eine globale Perspektive auf viele Themen einzunehmen und verändert dadurch automatisch das eigene Weltbild.“
Alternative zu Zivildienst
Das Auslandsjahr als Freiwilliger ist auch eine echte Alternative zum Zivildienst in Österreich. Diese Chance nutzten auch im vergangenen Jahr 48 Zivildienstpflichtige. Eine Einsatzstelle ist dabei das Österreichische Hospiz in Jerusalem. Alle Freiwilligen in Jerusalem setzten sich dabei intensiv mit dem Konflikt in dieser multikulturellen Stadt auseinander. Das sagt auch Philipp Schindlwick, der dort seinen Zivilersatzdienst leistete. „Es war ein Jahr voller lehrreicher Momente und schöner Beziehungen, die entstanden sind.“
Ist die Entscheidung für einen Internationalen Freiwilligeneinsatz gefallen, ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig, damit dann auch alles an der Einsatzstelle klappt. Eine Vorlaufzeit von sechs Monaten bis zu einem Jahr ist optimal, vor allem, wenn vorher noch eine Fremdsprache gelernt oder vertieft werden muss. Einige Monate vor Einsatzbeginn gibt es ein verpflichtendes Vorbereitungsseminar. Die Einsatzdauer ist auf zehn bis zwölf Monate ausgelegt.