Kein Leben ohne Wasser

Ob Trinkwasser aus dem Wasserhahn, als Toilettenspülung oder zum Pflanzen gießen: Wasser ist ein Menschenrecht und wichtig für das Überleben und die Entwicklung der Menschen. Die Jugendbotschafter*innen der Caritas Auslandshilfe wollen anlässlich des internationalen Tag des Wassers am Sonntag, 22. März daran erinnern, wie privilegiert wir hier in Österreich sind. 

 

 

Insgesamt leben über zwei Milliarden Menschen in 50 verschiedenen Staaten mit hohem Wasserstress. Davon spricht man, wenn die Wasserentnahme einen bestimmten Prozentsatz der Wasserressourcen übersteigt.  In den kommenden Jahren wird diese Problematik sich in genau diesen Staaten durch den Klimawandel verschärfen, denn trockene Gebiete werden trockener werden und niederschlagsreichere Gebiete feuchter. 600 Millionen Kinder werden 2040 in extrem trockenen Gebieten leben, wenn jetzt keine Maßnahmen gesetzt werden. 

Obwohl die Erde zu zwei Dritteln mit Wasser bedeckt ist, sind nur etwa 0,3 Prozent trinkbar. Hinzu kommt noch, dass diese 0,3 Prozent ungleich verteilt sind und nicht jeder Mensch von sicherem Wasser sprechen kann. Seit zirka 30 Jahren steigt der weltweite Wasserbedarf. Wir alle verschwenden in unserem Alltag unnötigerweise Wasser.

 

Für uns ist eine Toilette eine Selbstverständlichkeit. Jeder siebte Mensch weltweit muss hingegen noch immer sein „Geschäft“ im Freien verrichten. Dadurch gelangen Krankheitserreger ins Grundwasser, was die Ursache für viele Krankheiten in Entwicklungsländern und die häufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren ist. „Laut den Vereinten Nationen hat jedes vierte Krankenhaus kein fließendes Wasser und Seife zur Verfügung. Besonders problematisch können die fehlenden Hygienemaßnahmen bei Geburten oder Operationen sein“, erklärt Jugendbotschafterin Carla Sophie Raffl. 

 

Zeichen setzen …

„Wenn Schulen kein sicheres Trinkwasser und keine Toiletten haben, können Kinder nicht in einer angemessenen Umgebung lernen“, weiß auch Jugendbotschafterin Lilli Deutsch, die vergangenes Jahr wieder mit den Jugendbotschafter*innen vor Ort in Äthiopien war. „Besonders Mädchen bleiben während ihrer Menstruation häufig zu Hause, weil sie keinen Zugang zu Monatshygieneartikeln, Wasser zum Waschen oder einen Raum mit Privatsphäre an ihren Schulen vorfinden.“  Die Jugendbotschafter setzen dagegen Zeichen und packen vor Ort aktiv mit an:

 

*Es muss viel mehr auf diese Probleme aufmerksam gemacht - und gemeinsam mit  Partnern vor Ort Aufklärung betrieben werden!

*Nicht nur der Bau von Brunnen ist wichtig! Bei unserer „Jedem Po sein Klo!“-Kampagne sammeln wir Geld und finanzieren damit noch weitere Schultoiletten in Äthiopien… 

* Wir haben gemeinsam mit äthiopischen Jugendlichen  Handwasch- und Hygiene-Workshops konzipiert und führen sie in Sommercamps in Äthiopien durch.

 

Alle Infos zu den Jugendbotschafter*innen: 

Instagram: jugendbotschafter_vorarlberg  www.caritas-vorarlberg.at jugendbotschafter/   

 

 

Und das sagen die Jugendbotschafter*innen:

Wasserzugang ist für uns selbstverständlich – in Äthiopien aber nicht. Wir finanzieren den Bau von Schultoiletten und führten Hygiene-Workshops durch, um zu vermitteln: warum Händewaschen so wichtig ist!

Corinna Heinzle

 

Wir veranstalten Monatshygiene-Workshops und anschließende Näh-Tage, um so vielen Mädchen als nur möglich zu zeigen, wie man selbst waschbare, wiederverwendbare Stoff-Monatsbinden herstellen kann.

Lena Feurstein

 

Für mich war es beide Male in Äthiopien sehr beeindruckend und augen-öffnend zu sehen, was für eine Auswirkung eine für uns so selbstverständliche Sache hat. Während es für uns selbstverständlich ist den Hahn aufzudrehen und frisches, trinkbares Wasser im eigenen Haus zu haben, ist das für viele Menschen unvorstellbar. 

Lilli Deutsch

 

Besonders Mädchen haben in Äthiopien Angst, im Dunkeln im Freien aufs Klo zu gehen, weil sie möglicherweise Gewalt und sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind.

Julia Amann

 

Alle 20 Sekunden stirbt ein Kind unter 5 Jahren an den Folgen von verunreinigtem Wasser. Wenn wir nicht handeln, Maßnahmen setzen, spenden und Entwicklungsländer im Aufbau von Infrastruktur unterstützen, dann läuft die Uhr weiter.

Jana Berchtold