Sie spielen liebend gerne Fußball, möchten lernen und haben Freude am Leben. Was die jungen Burschen im „Haus Naomi“ in Zwischenwasser von Gleichaltrigen unterscheidet, ist ihre Geschichte, denn sie mussten ihr früheres Zuhause auf Grund von Krieg, Verfolgung und anderen drastischen Gründen verlassen. Allein. Ohne ihre Familien, die sie in der Fremde unterstützen können.
Im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung unterstützt die Caritas Flüchtlingshilfe im „Haus Naomi“ in Zwischenwasser 20 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die ohne ihre Eltern geflohen sind. Sie stammen ursprünglich aus Syrien, Somalia, Irak, Palästina, Libanon und Tunesien, zwei Bewohner sind staatenlos. „Wir sind an 365 Tagen rund um die Uhr für die Jugendlichen da, alle Mitarbeiter*innen haben eine sozialpädagogische, beziehungsweise psychologische Ausbildung“, erläutern Fachbereichsleiter Bernd Klisch sowie Hausleiterin Dagmar Welte. „Alle Jugendlichen absolvieren gerade Deutschkurse oder besuchen die Mittelschule in Muntlix.“
Herzliche Aufnahme
Im Rahmen eines „Tag der Begegnung“ nutzten die beiden Verantwortlichen der Caritas die Gelegenheit, ein herzliches „Danke“ auszusprechen: „Wir wurden von Beginn an von der Gemeinde, der Pfarre, sowie den Nachbar*innen sehr herzlich aufgenommen und unterstützt. Das ist nicht selbstverständlich. In der Mittelschule wurde sogar eine Integrationsklasse eröffnet.“ Dieses Miteinander war beim Tag der Begegnung auch deutlich spürbar: Zahlreiche Besucher*innen – darunter Landesrätin Katharina Wiesflecker, Gemeinderat René Mathis, Thomas Gassner als Vertreter der Pfarre sowie Regionalkoordinatorin Margot Pires nutzten die Gelegenheit, um mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen. Ghays Kolaghasy aus Syrien spielte an der Oud und sorgte dadurch musikalisch für ein stimmiges Ambiente. Groß war die Freude bei den Jugendlichen, die die Gäste mit Gebäck verwöhnten, auch über Gutscheine der Gemeinde, die die Jugendlichen in der Eisdiele des Ortes einlösen können.