Fleecejacke angezogen, Trekkingschuhe geschnürt, Regenjacke im Rucksack verstaut – das Bergabenteuer kann beginnen. Outdoor-Kleidung bewährt sich bei Hitze und Regen. Dahinter steckt ein großer Industriezweig, denn Outdoor-Produkte sind teuer. Doch wie werden diese Produkte eigentlich hergestellt? Welche Bedingungen herrschen in den Bekleidungsfabriken Asiens? Wie kommen Menschen dort mit einem Monatsgehalt von umgerechnet 33 Euro bei 16 Stunden täglicher Arbeitszeit finanziell über die Runden?
Zwischen Werbung und Realität
Der Verein „Südwind“, eine Plattform für Menschen, die für gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen und gegen Hunger und Ausbeutung eintreten wollen, befasst sich mit der aktuellen Ausstellung „Discover Fairness! Aktiv für Menschenrechte“, die bis 30. Mai im WirkRaum der Caritas in der Dornbirner Bahnhofstraße 9 zu sehen ist, mit genau diesen Themen. Denn viele dieser Produkte werden teils unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt. Die Ausstellung lädt zu einer Weltreise eines Outdoor-Produktes ein, thematisiert die Diskrepanz zwischen dem Image der Outdoor-Branche sowie die Realität der Arbeiter*innen und zeigt die Bedeutung von Gewerkschaften sowie Handlungsmöglichkeiten für Konsument*innen auf. „Im Rahmen unserer Bildungsarbeit holen wir Lebenswelten, die weit weg scheinen, näher und machen sie sichtbar. Die Ausstellung zeigt globale Zusammenhänge auf. Sie lädt ein, die Verbindungen unserer Lebenswelt mit jener von Menschen auf anderen Kontinenten zu entdecken“, beschreibt Südwind-Bildungsreferentin Theresa Pils.
Es geht auch anders …
Die Themen der Ausstellung tangieren auch stark die Arbeit der Caritas Auslandshilfe, wie Michael Zündel beschreibt. Die Arbeit der Caritas vor Ort konzentriert sich stark darauf, die Lebenswelten der Menschen zu verbessern und Hunger nachhaltig zu vermindern: „Auch in Äthiopien setzen wir uns gegen das Ausbeuten von Menschen, die im Textilbereich arbeiten, ein. Auch hier sind vor allem Frauen betroffen. In Hawassa und in Meki unterstützen wir zusammen mit unseren Partnerorganisationen in speziellen Ausbildungsprogrammen nicht nur textile Ausbildungsberufe von Frauen, wir sorgen auch dafür, dass sie faire Jobs oder die Möglichkeit zum Weg in die Selbstständigkeit finden. Denn in den großen städtischen Industrieparks werden die Frauen regelrecht ausgebeutet. Das Einstiegsgehalt liegt meist unter umgerechnet 20 Euro, das ist nicht einmal genug, um die Miete für ein einziges Zimmer bezahlen zu können, geschweige denn, um genug zu Essen oder das Nötigste zum Leben aufbringen zu können.“
Ausstellung Discover Fairness! Aktiv für Menschenrechte Wann: Im WirkRaum ist derzeit übrigens auch ein „offener Kleiderschrank“ stationiert: Einfach nicht mehr benötigte Lieblingsteile abgeben und/oder neue finden! |