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Jugendbotschafterinnen im Parlament

„Wie so oft, bewegt uns Menschen, was wir mit eigenen Augen sehen und miterlebt haben. Aus diesem Grund wollten wir selbst die Situation an den Außengrenzen der EU erfahren und mit jungen Menschen in Kontakt kommen, die aus ihrer Heimat geflohen sind,“ berichten die vier Jugendbotschafterinnen Lena Feurstein, Anja Mittelberger, Miriam Egger und Jolanda Hofer über ihre Motivation im Frühling dieses Jahres an die bosnisch-kroatische Grenze zu reisen. Nun besuchten sie Nationalratsabgeordnete des Parlamentes in Wien. Begleitet wurden sie vom Initiator der Wiener NGO SOS-Balkanroute, Petar Rosandić.  

Missstände an der EU-Außengrenze

Im März 2024 besuchten die vier Vorarlbergerinnen die Flüchtlingslager Lipa und Borrići an der EU-Außengrenze in Bosnien. Die Gruppe konnte hautnah die katastrophalen Lebensbedingungen von Menschen auf der Flucht in Europa erleben, die durch Berichte über Gewalt, durch illegale Pushbacks und mangelnde Versorgung geprägt sind. „Die EU-Außengrenze ist nur knapp vier Stunden von Österreich entfernt, aber wir schauen weg und schweigen, obwohl die menschenunwürdige Situation an den EU-Außengrenzen eigentlich einen medialen Dauer-Aufschrei erfordern würde,“ ist Jugendbotschafterin Anja Mittelberger erschüttert. Im Rahmen des Treffens mit Nationalratsabgeordneten im Parlament berichteten die Jugendbotschafterinnen den Abgeordneten der Grünen, SPÖ, NEOS und ÖVP über ihre Eindrücke aus Bosnien und forderten konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Kindern und Jugendlichen an der EU-Außengrenzen, aber auch von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) hier in Österreich.

Eine Stimme für die Rechte der Kinder

Seit mehr als elf Jahren setzen sich die Jugendbotschafter*innen für die Bekanntmachung und Einhaltung der UN-Kinderrechte ein, die in Österreich seit 1992 gelten. Mit Aktionen wie Protestcamps und Workshops haben sie wiederholt auf die Situation geflüchteter Kinder aufmerksam gemacht. „Kinder haben ein Recht auf gleiche Chancen und Bedingungen. Ihr Wohl muss im Asylwesen Vorrang haben“, betont die Jugendbotschafterin Beatrice Längle-Hagen.