Welche Mannschaft sich bei der Fußball-EM zur besten des Turniers kürt, das entscheidet sich in den nächsten Wochen. Im Zäwas in Bludenz standen dieser Tage schon die „Sieger“ fest: alle Teilnehmer des Lehrgangs „Kompass Qualifizierung“ blicken auf zwei ereignisreiche Jahre zurück, in denen sie viel gelernt, in Firmen und Betrieben geschnuppert und Erfahrungen gesammelt haben. Was sie alle in den letzten zwei Jahren verbunden hat, war die Begeisterung für den Fußball. Und so ziehen die beiden Dipl. Sozialbetreuer und „Trainer“, Johannes Mock und Pascal Greiner, auch den sportlichen Vergleich: „Wir sind als Team richtig zusammengewachsen, es war schön zu erleben, wie die jungen Herren sich zu richtigen Teamspielern entwickelt haben. In den letzten beiden Jahren haben wir miteinander eine tolle Zeit erlebt, wir haben gemeinsame Siege gefeiert, einander motiviert, wenn es mal nicht so gelaufen ist und ganz viel trainiert.“ Und auch Caritasdirektor Walter Schmolly war unter den Gratulanten ebenso wie Angehörige, Wegbegleiter*innen und Netzwerkpartner. „Jede EM bringt Helden hervor. Doch heute seid ihr die Stars und ihr sollt für das, was ihr in den letzten zwei Jahren geschafft habt, gefeiert werden!“, nutzte Walter Schmolly die Gelegenheit, die Kompass-Absolventen hoch leben zu lassen.
Praxis und Theorie
Ziel des Caritas-Angebotes „Kompass Qualifizierung“ ist es, Menschen mit Beeinträchtigung gut auf einen späteren Arbeitsplatz und so auf den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die Ausbildung ist auf zwei Säulen aufgebaut. Die Jugendlichen sind an vier Tagen an einer in- oder externen Ausbildungsstelle, zusätzlich ist ein lebenspraktischer Seminartag pro Woche eingeplant. Dabei werden ganz unterschiedliche Fähigkeiten gestärkt und erlernt. „Ob selbständiges Bus- und Zugfahren, das Erlernen des persönlichen Zeitmanagements, Vorstellungsgespräche oder der Umgang mit Geld, die Themen der Seminartage sind vielseitig“, erläutert Johannes Mock. „Aber auch Themen wie Gesundheit und Hygiene kamen nicht zur kurz. Und ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Teilnehmer stand das gemeinsame Fußballspiel.“ Und so bekamen die Teilnehmer neben ihren Zertifikaten auch ein Trikot von ihrem Lieblingsverein überreicht.
Und wie geht es nun weiter mit den Absolventen? Vier der fünf Teilnehmer haben bereits eine fixe Jobzusage beziehungsweise ein aufrechtes Arbeitsverhältnis. Marco und Christian haben ihre Arbeitsbereiche in Hausmeistertätigkeiten gefunden, während Niklas in einer Gärtnerei in Thüringen mitarbeitet. Und auch Oliver hat seit Anfang Juni eine fixe Anstellung bei Rauch in Nüziders. Sichtlich zufrieden mit Oliver ist sein neuer Chef und Mentor bei der Firma Rauch, Fabio Gabriel: „Oliver arbeitet sehr selbständig und erledigt seine Aufgaben zuverlässig und gewissenhaft. Ich kann jedem Unternehmen empfehlen, integrative Arbeitsplätze zu schaffen, denn jede*r hat diese Chance verdient.“
Die nächsten Absolvent*innen des Kompass-Qualifizierungs-Lehrgangs sind schon in Ausbildung. „Durch Praktikumsstellen bekommen die Kompass-Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch eine realistische Sicht auf den Arbeitsmarkt“, beschreibt Kompass-Stellenleiter Raphael Barwart das Anliegen, die Kund*innen so zu qualifizieren, dass sie gern gesehene Mitarbeiter*innen sind, die das Unternehmen bereichern. „Wir freuen uns natürlich über jede Praktikums- und Arbeitsmöglichkeit.“
Kompass – Qualifizierung und Assistenz Fachbereich Assistenz und Teilhabe der Caritas Vorarlberg, |