SDG 12 - Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Die Erde steht vor ihrer völligen Vermüllung

Die Menschheit produziert derzeit mehr als 3,5 Millionen Tonnen Müll täglich. Für das Jahr 2025 werden täglich mehr als sechs Millionen Tonnen erwartet. Auf einigen Müllhalden etwa in China, Korea, Brasilien und Mexiko landen mehr als 10.000 Tonnen Abfälle – täglich. Schon jetzt seien die Auswirkungen auf den Planeten immens, wie etwa die gewaltigen Müllstrudel in den Ozeanen zeigen, warnen die Forscher.

Industrieländer produzieren den meisten Müll

Derzeit produzieren die Industrieländer in Europa und Nordamerika den meisten Müll. Hier erwarten die Experten den Höchststand der täglichen Müllmenge um das Jahr 2050.

Es gibt aber schon Vorbilder

Die kalifornische Stadt San Francisco will bis 2020 seinen Abfall auf null reduzieren. Ein ehrgeiziges Vorhaben, aber die Stadt hat beschlossen, die Müllentsorgung zur Priorität zu machen. Schon seit 2009 ist Mülltrennung Pflicht, die Mülltonnen sind mit Mikrochips ausgestattet, auf nicht recyclebaren Müll werden Steuern erhoben, Plastiktüten sind verboten. San Francisco hat dem Müll den Krieg erklärt.

Müllaufkommen wächst vor allem in Ostasien

Für das Jahr 2025 seien täglich mehr als sechs Millionen Tonnen festen Mülls zu erwarten – genug, um eine 5000 Kilometer lange Reihe von Müllautos zu befüllen.

Besonders stark wachse das Müllaufkommen immer dort, wo das Wirtschaftswachstum hoch sei – derzeit etwa in Ostasien, vor allem in China.

Prognosen zufolge werde die südasiatische Wirtschaft, besonders die indische, um das Jahr 2025 stärker wachsen.

Für die afrikanischen Staaten südlich der Sahara werde das für 2050 erwartet. Die Entwicklung in Afrika sei entscheidend dafür, wie hoch der Gipfel der weltweiten Müllerzeugung ausfallen wird und wann er erreicht wird, schreiben die Wissenschaftler.

Japan vorbildlich beim Umgang mit Müll

Ein Positivbeispiel neben San Francisco ist die japanische Stadt Kawasaki, in der industrielle Prozesse so verbessert worden seien, dass 565.000 Tonnen Müll pro Jahr vermieden werden. Überhaupt könne Japan ein Vorbild beim Umgang mit Müll sein, schreiben die Autoren. Der durchschnittliche Japaner verursacht demnach ein Drittel weniger Müll als der durchschnittliche Amerikaner – bei ähnlich hohem Bruttoinlandsprodukt.

dpa/oc