SDG 5 - Geschlechtergleichheit

Hallo, hier findest du noch mehr Infos zu folgenden Geschichten:

  • Tagebuch eins pakistanischen Schulmädchens
  • Weltfrauentag
  • Equal Pay Day 2020

Tagebuch eins pakistanischen Schulmädchens

„Ich bin Malala“ wurde von Malala Yousafzai mit Hilfe von Christina Lamb geschrieben.

Malala Yousafzai wurde am 12. Juli 1997 in Mingora, Pakistan geboren. Sie wurde in einem Land geboren, in dem Mädchen das Recht auf Bildung verweigert und Jungen mehr wert sind.

Doch schon vor Malalas Geburt gründete ihr Vater Ziauddin eine Schule für Mädchen, da auch er für Frauenrechte kämpft. Als Malala zur Schule gehen konnte, war sie sehr fleißig und hatte gute Noten. Sie wusste: ohne Schulbildung haben die Mädchen in Pakistan keine Chance auf eine gute Arbeit. Ihr Vater förderte sie und war ihr größter Unterstützer im Kampf für das Recht auf Bildung und Gleichstellung der Geschlechter.

Als die Taliban ins Swat-Tal kamen und ihre Vorschriften verkündeten, wurde das Leben für Malala schwierig. Alle sollten nach dem muslimischen Gesetz leben. Als Malala zehn Jahre alt war, verboten die Taliban den Menschen Musik zu hören, Filme anzusehen und zu tanzen. Sie forderten von den Leuten all ihre elektronischen Geräte - wie Fernseher und Computer - ein. Diese zerstörten und verbrannten sie auf öffentlichen Plätzen. Mädchen durften nur mit einem Schleier und in der Begleitung von einem Mann aus dem Haus gehen und durften nicht mehr die Schule besuchen. Wer sich nicht daran hielt, musste mit strengen Strafen rechnen.

Malala ging trotzdem weiter zur Schule. Eines Tages kam ein Journalist aus Großbritannien zu Malalas Vater. Er fragte ihn, ob er Kinder kennen würde, die in einem Internettagebuch von ihrem Leben unter den Taliban erzählen wollten. Malalas Vater schlug seine Tochter vor. Ihr Internettagebuch hieß: „Tagebuch eines pakistanischen Schulmädchens“. Darin berichtete die damals Elfjährige über die radikal-islamischen Taliban und forderte, dass auch Mädchen die Schule besuchen dürfen. Im Januar 2009 schrieb sie: „Auf dem Nachhauseweg hörte ich einen Mann sagen: Ich werde dich töten.“ Mit diesen Tagebucheintragungen, die auf der ganzen Welt gelesen wurden, machte sie sich die Taliban zum Feind. Nach dem Sturz der Islamisten im pakistanischen Gebiet konnten Malala und die anderen Mädchen endlich wieder die Schule besuchen. Es kam trotzdem immer wieder zu Anschlägen und Selbstmordattentaten. Am 9. Oktober 2012 fuhr Malala mit ihren Freundinnen in einem Schulbus nach Hause. Plötzlich wurde der Bus von zwei Männern mit Waffen angehalten.

Sie stiegen ein und fragten, wer Malala sei. Einer der Männer schoss durch ihre linke Kopfhälfte, zwei andere Mädchen wurden an der Hand verletzt.

Malala wurde sofort in ein Krankenhaus gebracht, wo sie notoperiert wurde und um ihr Leben kämpfte. Später wurde sie in Großbritannien weiterbehandelt. Wie durch ein Wunder ist sie einer Erblindung auf dem linken Auge, einer Lähmung der linken Kopfhälfte und einer Taubheit auf dem linken Ohr entkommen. Anfang 2013 ging es ihr wieder besser und sie wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Zu der Tat bekannten sich die Swat-Taliban. Sie sagten, der Anschlag sei eine Strafe dafür gewesen, dass Malala die Taliban kritisiert hatte. Das Schicksal des pakistanischen Mädchens hat die Welt aufgerüttelt. Im Krankenhaus bekam sie tausende Geschenke, und Schulklassen aus der ganzen Welt haben der jungen Pakistanerin Briefe geschrieben und ihr Mut gemacht.  Am 10. Dezember 2014 erhielt sie zusammen mit Kailash Satyarthi den Friedensnobelpreis in Oslo. Derzeit lebt Malala mit ihrer Familie in Birmingham und studiert. Trotz dieses schrecklichen Anschlages setzt sich Malala nun noch mehr für die Rechte junger Menschen, vor allem von Mädchen, ein.

Malala: Wissen und Bildung sind unsere stärksten Waffen oder „One child, one teacher, one book and one pen can change the world.“

 

Weltfrauentag

Seit 1911 findet am 8. März der Internationale Frauentag statt. Auch wenn sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft in den letzten Jahrhunderten sehr gewandelt hat, wird der Tag dafür genutzt, um auf bestehende globale Probleme aufmerksam zu machen.

Bis 1958 durften Frauen ohne die Einwilligung ihres Ehemanns in Österreich kein eigenes Bankkonto eröffnen. Bis 1977 durften Frauen nicht ohne seine Erlaubnis arbeiten.
Es war ein langer Weg, auf dem sich Frauen ihre heutigen Rechte erkämpft haben.

Dies sind "keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte" – forderte Clara Zetkin 1910 für Frauen. Sie war eine sozialistisch-kommunistische deutsche Politikerin, Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin,
In der Arbeit für die Internationale gilt sie als prägende Initiatorin des Internationalen Frauentags.

 

Auch 2020 ist der Kampf für mehr Frauenrechte ist noch nicht beendet

Der Weltfrauentag greift vielfältige Themen auf. 2003 wurde beispielsweise eine bessere Bildung für Mädchen gefordert, 2004 setze man sich für die Stärkung der Rechte von Frauen in Nepal ein. International steht derzeit auch die Beseitigung von Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Fokus. Diese Form ist eine der am weitesten verbreitete und systematisch begangene Menschenrechtsverletzung. Darunter fallen auch: Ehrenmorde, weibliche Genitalverstümmelung, Zwangsheirat und Frauenhandel.

Blume des Sozialismus

Im 19. Jahrhundert setzten sich rote Nelken als Symbol der Arbeiterklasse durch. Bei Demonstrationen für mehr Frauenrechte trugen die Teilnehmerinnen als Zeichen der Solidarität und der Zugehörigkeit rote Nelken an ihrem Revers. 

Die Demonstrantinnen wählten genau diese Schnittblume, da sie eng mit dem Sozialismus verbunden wird. Und diese politische Ideologie konnten die Frauen gut mit ihren Forderungen nach Gleichberechtigung vereinen.