Girls Hostel Meki Äthiopien

Mädchen in Äthiopien, in der Region Meki, haben auf ihrem Lebensweg erhebliche Hindernisse zu überwinden - neben Ausbeutung und diversen Formen von Missbrauch - vor allem auch den Zugang zu einer adäquaten Ausbildung zu erhalten. In den Familien werden Buben in Bezug auf die Schulausbildung aus unterschiedlichen Gründen nach wie vor oft bevorzugt. Die akademischen Leistungen der Mädchen nehmen daher mit zunehmendem Alter und Höhe der Bildungsstufe ab; auch ihre Anzahl in der Schule verringert sich zusehends aufgrund von familiären und sozialen Vorstellungen und dem daraus resultierenden Druck.

Die Covid-19 Situation hat die Situation noch verschärft! - Aus diesen Gründen wurde in der Stadt Meki ein Girls Hostel (Mädchenheim) gegründet. Das Heim hat eine Aufnahmekapazit für ca. 30 Mädchen, beherbergt derzeit aufgrund der finanziell eingeschränkten Situation sowie den Folgewirkungen von Covid-19 nur rund 25 Mädchen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Die Möglichkeit der gesicherten Unterbringung und des Schulbesuches an der Meki Catholic School ermöglicht ihnen eine positive Zukunftsperspektive.

Wichtigstes Anliegen des Girls Hostels in Meki ist neben der Möglichkeit der Unterbringung in einem angenehmen und sicheren Wohnheim und der Möglichkeit des Schulbesuchs im Schulcompound Meki auch die schulische Begleitung der Mädchen. Im Girls Hostel erhalten sie weiters gesundes Essen, Kleidung, Schuluniformen, Freizeitangebote uvm. Das Girls Hostel soll die Mädchen in ein Leben begleiten, das ihnen aufgrund ihrer Schulausbildung ein Studium ermöglicht und somit die Möglichkeit auf einen Job und eine selbstbestimmte Lebensgestaltung - keine Selbstverständlichkeit für Mädchen in dieser Region.

Projektaktivitäten:

Der Besuch des Hostels ermöglicht den Mädchen Chancen auf eine selbstgestaltete Zukunft, so wie am Beispiel von Eyerus Kefyalew: Das Mädchen hat zwar Eltern, stammt aber aus äußerst armen Verhältnissen und einer Gegend, in der der Besuch einer Highschool für ein Mädchen undenkbar gewesen wäre. Von 2009 bis 2014 war sie im Hostel untergebracht und absolvierte sehr erfolgreich die Meki-Highschool. Sie hat vor Kurzem den Abschluss ihres Ingenieurstudiums an der Universität in Jimma absolviert und wird ihren Weg bestimmt erfolgreich fortsetzen.

Da viele der Mädchen aus schwierigsten Sozialverhältnissen stammen, ist es wichtig, dass die Mädchen im Heim eine sichere, lebendige und positive Atmosphäre vorfinden, in der sie sehr viel Gemeinsames miteinander unternehmen und erleben. Eine Betreuerin ist daher rund um die Uhr als Ansprech- und Vertrauensperson für die Mächen da und hilft ihnen, wenn sie spezifische Probleme haben. Auch das Aufarbeiten von Traumata ist hier bedeutend.

Die Mädchen haben geregelte Lern - u. Studienzeiten, sie helfen sich gegenseitig bei den Aufgaben und beim Lernen. Dadurch fällt ihnen der erfolgreiche Schulabschluss in der Regel relativ leicht! Empowering macht die Mädchen stark! - Neben den schulischen Aktivitäten erhalten die Mädchen Unterstützung untereinander. Zudem werden Workshops zu Themen wie

Kinderrechte, Hygiene, Herstellung und Verwendung wiederverwertbarer Monatsbinden, FGM, Selbstmanagment und Erlangen von Selbstvertrauen und Ich-Stärke angeboten.