Starke Argumente überzeugen!

Die go4future Jugendbotschafter/innen sind motiviert, ihre Anliegen gut vorzubereiten, denn starke Argumente überzeugen besser.

Individualität, Respekt, Meinungen und Ideen: Jedes Kind und jeder Jugendliche hat ein Recht darauf, in seinem Leben seine Fähigkeiten und Möglichkeiten kennenzulernen, sich auszudrücken und auch auszuleben. Das sind Grundrechte. So zumindest sehen es auch Lena Feurstein und Lea Fellacher. Neu hinzugekommen im Team ist jetzt Leas Freundin, Hannah Martin. Aber nicht nur die ähnlichen Ansichten verbinden die Mädchen. Als go4future Jugendbotschafterinnen haben sie sich entschieden, sich intensiv mit Kinderrechten auseinander zu setzen. Sie möchten ihre Meinungen und Ansichten sagen und auch an Gleichaltrige weitergeben. Die vier großen Themenbereiche „Überleben“, „Schutz“, „Entwicklung“ und  „Beteiligung‘“ werden dabei von den mittlerweile insgesamt 13 Jugendbotschafter/innen durchleuchtet. Das Team „Beteiligung“ von Lena, Lea und Hannah traf sich vor kurzem, um tiefer in die Materie einzutauchen.  

Andere ins Boot holen
Identität, Religion, Nationalität, Kultur, und Gemeinschaft –  Worte, aber was bedeuten sie eigentlich? Zusammen mit der Referentin Heidi Winsauer will das Team dem nachspüren. Lena sitzt auf dem Boden und zeichnet dazu ihre Hand auf ein Plakat. An den gespreizten Fingern fächert sie ihre Gedanken bildlich auf. Alles das, was sie damit verbindet, ihr spontan in den Sinn kommt, wird aufgeschrieben. Eigentlich habe sie öfters über Sachen gejammert, die nicht wirklich wichtig waren, wie Schule, mithelfen, etc. Durch die Denkanstöße hier habe sie angefangen zu hinterfragen, erklärt sie dabei. „Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, sich auszudrücken und auch mit anderen Menschen zu kommunizieren“, fügt Lena hinzu.  Sich selbst zu beteiligen und auch andere Kinder und Jugendliche miteinzubeziehen, weil die Zukunft in ihrer  Hand liegt, sind Gedanken, die sich als roter Faden durch den gesamten Nachmittag ziehen.  

Wer bin ich?
Wo  lebe ich und was bedeutet es staatenlos zu sein? Die Schlüsselwörter Identität und Nationalität werden auf die eigene Situation umgelegt und zusammen durchleuchtet. „Jeder möchte doch zu einer Gemeinschaft gehören, manche Kinder und Jugendliche sind aber von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Wenn man beispielsweise keinen Pass hat, hat man keine Nationalität mehr. Was heißt es dann keinen Namen zu haben? Offiziell existiert man gar nicht mehr“, stellt das Team betroffen fest.    

Eigene Meinung haben
„Ich habe mir früher noch nie überlegt, was eigentlich Identität ist. Ich habe mir keine Gedanken gemacht, wie ich auf andere oder fremde Menschen zugehe“, gibt jedes Mädchen zu. Ohne Vorurteile sich auf andere einlassen? Das geht – man müsse sich nur selbst an der Nase fassen, so die Jungbotschafterinnen. „Man hat viele Vorurteile und ist oberflächlich. Mit manchem Menschen, der dir vielleicht auf den ersten Blick als anders, als fremd erscheint, kann man mehr gemeinsam haben, als man denkt“, pflichtet Lena bei. Sich auszudrücken bedeutet auch, sich zu beteiligen. Und das kann auf verschiedene Art und Weise geschehen,  so sieht es das Team. „Ich möchte nicht oberflächlich sein, nicht zu vorschnell urteilen, sondern mich ehrlich für andere interessieren, mir die Zeit nehmen und die richtigen Fragen stellen. Auf diese Weise erfährt man mehr über sich und über andere.“ Überall auf der Welt sind Kinder aktiv daran beteiligt, das Leben in ihrer Gesellschaft zu verbessern. Wenn wir zusammenhelfen, können wir eine Welt schaffen, in der Glück für alle möglich ist, bringen die Mädchen ihr Fazit auf den Punkt.

Statements

Wir haben viel und leben im Überfluss. Bei anderen Menschen auf der Welt ist das nicht so. Geld, Essen, Zuwendung, Vertrauen, Frieden, ein Dach über dem Kopf – davon können manche Kinder und Jugendliche nur träumen. Wir haben ein Mitspracherecht. In vielen anderen Ländern dürfen Kinder erst gar nicht den Mund aufmachen. Viele Länder halten sich nicht an die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Damit wir auch einen Schritt weiterkommen und auch diese Kinder ein besseres Leben bekommen, möchte ich Jugendbotschaftern sein.
Lena Feurstein, 15 Jahre

Meine Familie arbeitet im sozialen Bereich und da hab ich bereits viel mitbekommen. Ich habe öfters meine  Mutter begleitet, sie arbeitet mit Menschen mit Behinderung, das hat mir sehr gefallen. Mein Vater ist in der Flüchtlingshilfe tätig. Ich wollte jetzt auch endlich mal etwas in dieser Richtung machen und go4future Jugendbotschafter zu sein, bietet eine gute Möglichkeit für mich.
Lea Fellacher, 13 Jahre

Factbox

Identität - Viele Kinder und Jugendliche werden durch Kriege zu Waisen und haben dadurch eine Identität verloren. Jeder Mensch hat aber das Recht auf eine eigene Identität. Jeder will zu einer Gemeinschaft gehören.

Religion - Es ist wichtig, dass  jeder Mensch im Einklang mit seiner Religion leben darf.

Nationalität - Jeder wird irgendwo geboren. Warum hat dann nicht jeder eine Staatsangehörigkeit? Alle Nationen und Menschen sind einzigartig. Durch seine Nationalität oder Staatsangehörigkeit steht jeder unter dem Schutz seines Staates. Sie bedeutet auch, dass Kultur und Geschichte mit anderen Bürger/innen des Staates geteilt werden.

Ausdruck - Jedes Kind hat das Recht auf freien Ausdruck. Sich auszudrücken bedeutet sich zu beteiligen.

Gedanken und Vorstellungen können die Welt verändern. Überlege… was verbessert werden müsste. Bringe… viel darüber in Erfahrung, sprich mit Freunden. Denke… darüber nach, wie du helfen kannst, ein Problem zu lösen. Finde… einen Weg, um einen Beitrag zu leisten.