Sozialer Zusammenhalt ist immens wichtig
„Advent und Weihnachten ist die Zeit, in der das Miteinander besonders in den Fokus kommt. Es ist die Zeit der großen Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach Geborgenheit, nach Beziehung. Die Schattenseite davon ist, dass es für diejenigen Menschen in dieser Zeit besonders schwer ist, die das Gefühl haben, nicht wirklich dazugehören, die einsam und überfordert sind“, erläutert Direktor Walter Schmolly aus der Erfahrung der täglichen Arbeit der Caritas-MitarbeiterInnen. Auch für Menschen, die mit kleinen Haushaltsbudgets auskommen müssen, ist diese Zeit sehr schwierig. „Zugleich gibt es auch ganz viele Menschen, die gerade an Weihnachten denen etwas geben wollen, denen es nicht gut geht.“
„Die Möglichkeiten, Menschen an Weihnachten und darüber hinaus eine Freude zu bereiten und etwas Gutes zu tun, sind vielfältig“, nennt der Direktor vier aktuelle Beispiele:
• Christkindlaktion: Mehr als 600 Kinder, deren Familien während des Jahres auf Unterstützung der Caritas angewiesen sind, konnten einen Wunsch ans Christkind schreiben. Dank ebenso vielen SpenderInnen wird für jedes dieser Kinder ein Weihnachtswunsch wahr.
• Schenken mit Sinn: Es ist in unserer Gesellschaft, in der viele Menschen alles Materielle haben, das sie brauchen oder auch brauchen können, manchmal gar nicht einfach, ein Geschenk zu finden, das Freude macht. Das Caritas-Angebot „Schenken mit Sinn“ schafft hier eine interessante Alternative. Die Idee ist, dass ein Geschenk gerade dadurch Freude macht, dass es auch noch jemand anderem hilft. Die Möglichkeiten reichen von der Ernährung eines hungernden Kindes für einen Monat in den Dürregebieten Ostafrikas über Ziegen für einen Bauern in Äthiopien bis hin zur Ausbildung eines Lehrers im Südsudan.
• Geldspende: Viele Unterstützungen für in Not geratene Menschen in Vorarlberg sind nur möglich aufgrund der Spenden, die uns Menschen für genau diese Arbeit anvertrauen. Das gilt für die Beratung und Unterstützung von Menschen in existenziellen Notlagen durch die Caritas-Sozialberatungsstellen ebenso wie für die Lerncafés oder die Stärkung und Pflege der Freiwilligen-Netzwerke.
• Freiwilliges Engagement: Bei der Caritas arbeiten aktuell rund 1.200 Freiwillige mit. Sie bringen großzügig ihre Zeit und ihre Talente ein.
Als Caritas wissen wir um die unbeschreiblich große und unersetzliche Wirkung unserer Freiwilligen. Sie sind ein Netz der Aufmerksamkeit und der solidarischen Handlungsfähigkeit in allen Gemeinden. Sie fördern das Miteinander, stützen Menschen in dem, was ihnen Geborgenheit gibt, und bieten Beziehungen an, die die Einsamkeit und Isolation verhindern und aufbrechen.
Aufgezeigt am Praxisbeispiel Caritas-Lerncafés
So auch in den sechs Caritas-Lerncafés, in denen zwischenzeitlich 220 Kinder ganzheitlich unterstützt werden. „Die Schülerinnen und Schüler werden kontinuierlich beim Lernen durch dieselben Freiwilligen unterstützt und bekommen in Kleingruppen mit zwei bis drei Kindern eine individuelle Begleitung“, erläutert Bea Bröll, Koordinatorin des Lerncafé Dornbirn, und fügt hinzu: „Neben der Stabilisierung der Schulnoten sind die Förderung der Kinder und Jugendlichen und das Stärken des Selbstbewusstseins primäre Ziele“. Auch Buket Borihan, Koordinatorin des Lerncafé Rankweil, berichtet aus ihrer täglichen Erfahrung. „Die Tatsache, dass sich Menschen die Zeit nehmen, um mit den Kindern zu lernen, erzielt den Effekt, dass sich die Kinder gesehen und wertgeschätzt fühlen. Die Stärken werden in den Vordergrund gestellt. Dieses Zutrauen schafft Vertrauen, Selbstvertrauen und schließlich Selbstbewusstsein.“ Nicht selten dürfen sich die Lerncafé-Koordinatorinnen über dankbare Whats-App-Nachrichten, wie „Einen Zweier in Mathe. Ohne euch hätte ich das nicht geschafft!“ freuen. Ein wesentlicher Aspekt in den Lerncafés ist auch die sinnvolle Freizeitgestaltung sowie die gesunde Jause, die nicht zuletzt auch das Bewusstsein der „Kids“ für den Umgang mit Nahrungsmitteln und Ressourcen schärfen soll.
Nachhaltige Wirkung
„Wir wissen, wie sehr die Chancen am Arbeitsmarkt und damit auf nachhaltige finanzielle Eigenständigkeit davon abhängen, nicht auf dem Bildungsweg stecken zu bleiben“, verweist Caritasdirektor Walter Schmolly auf Statistiken, die unterstreichen, dass der Bildungserfolg in keinem anderen EU-Land so stark vom sozioökonomischen Status und Bildungsniveau der Eltern abhängt, wie in Österreich. Gerade Eltern mit „schmalem“ Haushaltsbudget können sich Nachhilfestunden oft nicht leisten. „Laut einer Studie der Arbeiterkammer geben die Eltern eines Nachhilfeschülers durchschnittlich 690 Euro pro Jahr an, 77 Prozent erklären, dass ihre Kinder beim Lernen und den Hausaufgaben ihre Unterstützung brauchen. Für Kinder aus Familien, die diese finanziellen und zeitlichen Ressourcen nicht haben, sind die Lerncafes eine große Chance und aus Sicht der Caritas eine sinnvolle Investition in die Gegenwart von Kindern und damit auch in deren Zukunft. Sie haben damit auch eine nachhaltige gesellschaftliche Wirkung“, nutzt Walter Schmolly gleichzeitig die Gelegenheit zu Dank. Kein Kind soll zurück bleiben müssen. „Die Lerncafes sind ein Kooperationsprojekt mit den Gemeinden und den Schulen. Ihnen ebenfalls ein herzliches „Danke“, wie den SpenderInnen, die die Basis für die laufenden Kosten in den Lerncafés sichern."
Freiwilligenarbeit in der Caritas:
• 65 Freiwillige arbeiten in den Lerncafés mit
• 250 Frauen und Männer engagieren sich freiwillig bei Hospiz Vorarlberg
• 270 freiwillige Sozial- und IntegrationspatInnen begleiten 450 Menschen
• 91 Freiwillige engagieren sich als VorlesepatInnen,
• 21 als SpaziergängerInnen für Menschen, die an Demenz erkrankt sind
• 366 freiwillige MitarbeiterInnen sind eine wertvolle Unterstützung in der Alltags-Integration von geflüchteten Menschen
• usw.