Es klingt fast wie ein Märchen: Parallel zur Vorarlberger Umweltwoche machten die JugendbotschafterInnen der Caritas Auslandshilfe mit dem Musical „Solve it – Die Zeit läuft!“ rund 2.500 Vorarlberger SchülerInnen auf die Nachhaltigkeitsziele der UNO aufmerksam. Das Projekt gewann das Voting bei den nationalen „Aktionstagen Nachhaltigkeit“. Für Jugendbotschafterin Corinna Heinzle und Jubo-Koordinatorin Nico Kantner bedeutete dies die Möglichkeit, bei einer Tagung der UNO direkt in New York teilzunehmen.
Doch der Reihe nach: „SDG´s“ oder „Global Goals“ nennen sich die 17 von der UNO definierte Ziele zur Nachhaltigkeit. Ziel ist es, dadurch bis Ende 2030 dem Klimawandel gegenzusteuern, Armut zu beseitigen, die Gleichstellung von Frauen voranzutreiben, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und vieles mehr. Wie vielfältig und spannend die Projekte der unterschiedlichen Nationen sind, davon konnten sich Corinna Heinzle und Nicole Kantner bei der Tagung in New York, die unter dem etwas sperrigen Titel „High-Level Political Forum on Sustainable Development Goals“ stand, einen Eindruck machen. „Gerade die Tatsache, dass viele Jugendliche vor Ort waren, denen es offensichtlich auch nicht egal ist, wie die Welt von Morgen ausschaut, stimmt positiv und motiviert für unsere weitere Arbeit“, zieht Nico Kantner ein zufriedenes Resümee. Am Rande der Vorträge und Präsentationen nutzten die beiden Vertreterinnen aus Vorarlberg die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen: Unzählige Gespräche wurden geführt, Visitenkarten ausgetauscht und verschiedene Ideen geboren. So ist beispielsweise angedacht, das von den Vorarlberger JugendbotschafterInnen erarbeitete Buch „Tomodatschis Reise“ in die Bibliothek der UNO mit aufzunehmen.
Ein Koffer voller Ideen
„Wir hatten entsprechend Mappen mit Info-Materialen über uns und unsere Arbeit vorbereitet“, berichtet Corinna Heinzle. Gerade das „Catchies-Projekt“ bekam viel Aufmerksamkeit: Denn äthiopische Mädchen fehlen während ihrer Menstruation mangels Hygieneartikeln bis zu einer Woche pro Monat in der Schule. Daraus resultieren schlechtere Schulleistungen und in vielen Fällen in Folge auch der Schulabbruch. Bei ihrem Auslandseinsatz im vergangenen Sommer führten die Jugendbotschafterinnen mit den gleichaltrigen Mädchen in Äthiopien Hygiene-Workshops sowie Nähkurse für waschbare Monatsbinden durch. „Endlich wurde das Thema `Menstruation Hygiene Management` – kurz MHM - in die Agenda 2030 aufgenommen! Unser Projekt hat sich sehr gut bewährt. Wir schicken nach wie vor laufend Stoffe nach Äthiopien“, weiß Nico Kantner zu berichten. „Die Reaktionen auf unsere Arbeit waren echt großartig“, freut sich Jugendbotschafterin Corinna über das Echo. Die vielen neu geknüpften Kontakte bringen auch neue Idee mit sich: Zurück in Vorarlberg dürfen Nico Kantner und Corinna Heinzle die Bestätigung für das Projekt Jugendbotschafter mit ihrem ganzen Team teilen. Die Jubos sind auch regional engagiert: So möchten sie beispielsweise die Vorarlberger Schulen dazu mobilisieren, von PET-Flaschen auf Glasflaschen und Glaspfandautomaten umzusteigen.
Übrigens: Interessierte Schulen können – etwa zur Verwendung als Unterrichtsmittel – gerne auch bei Nicole Kantner (E: nicole(at)upcs.at) eine DVD anfordern. Fehlt noch das Fazit über die New-York-Reise: „Einfach mega!“, ist Corinna Heinzle auch vom Rahmenprogramm restlos begeistert.