Riccardo Di Matteo hat seine Entscheidung nicht bereut: Der junge Hohenemser verbrachte im Rahmen eines internationalen Freiwilligeneinsatzes ein Jahr in Cuenca in Ecuador und arbeitete dort in einer integrativen Schule, die Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigung eine schulische Ausbildung ermöglicht sowie in einem Waisenhaus.
Riccardo Di Matteos Augen leuchten, wenn er zu erzählen beginnt. Im März 2017 flog er mit gepackten Koffern nach Südamerika und kehrte erst ein Jahr später zurück. Anfangs war ein halbes Jahr Auslandseinsatz als Freiwilliger in Cuenca, der drittgrößten Stadt Ecuadors, geplant, doch der junge Hohenemser verlängerte seinen Einsatz um weitere sechs Monate. Die erste Zeit seines Aufenthalts arbeitete er in einer integrativen Schule. Dort werden Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung unterrichtet und es wird ihnen so eine schulische Ausbildung ermöglicht. „Meine Arbeit hier hat mir sehr viel Spaß gemacht und es hat mich sehr gefreut, wenn ich gesehen habe, welche Fortschritte die Kinder gemacht haben“, erzählt Riccardo. Er hat dort die Kinder in Englisch und Sport unterrichtet und stand den dortigen Lehrern unterstützend zur Seite. Die letzten sechs Monate seines Aufenthaltes arbeitete der junge Hohenemser in einem Waisenhaus. „Wo gerade jemand gebraucht wurde, habe ich mitgeholfen, sogar im Windeln wechseln bin ich jetzt sattelfest.“ Besonders eine Begebenheit hat er noch gut in Erinnerung. „Als ich ins Waisenhaus kam, konnte ein in seiner Entwicklung verzögertes Kind noch nicht laufen, doch am Ende meiner Freiwilligenzeit hat es seine ersten Schritte auf den eigenen Beinen gemacht,“ erzählt Riccardo. „Das war einfach toll, diesen Moment mitzuerleben.“ Dass der junge Mann so gut in Ecuador angekommen ist, ist auch seiner Gastfamilie zuzuschreiben. „Ich habe mich dort gleich wohl und willkommen gefühlt. Ich bin gleich mit offenen Armen aufgenommen worden.“ Der Kontakt mit der Familie hat ihm auch das Erlernen der neuen Sprache erleichtert. „Inzwischen spreche ich Spanisch recht gut“, so Riccardo. Aber auch die Chance, sich auf eine neue Kultur einzulassen, hat er genutzt. So ist er auch im Land selber gereist, besonders abenteuerlich war dabei eine dreitägige Reise in den Dschungel".
In diesem Jahr hat Riccardo eine neue Sicht auf die Welt bekommen und auch die Möglichkeit erhalten, Gutes zu tun. Eines hat der junge Vorarlberger dann doch vermisst. „In Ecuador ist immer das gleiche Klima. Die vier Jahreszeiten mit ihren Besonderheiten geben dagegen dem Jahreszyklus eine ganz besondere Note. Das ist mir abgegangen.“ Sein Fazit: „Es war ein wirklich tolles Jahr, mit vielen tollen Erlebnissen und Begegnungen. Ich kann diese Erfahrung nur jedem weiterempfehlen.“ Der Abschied von Ecuador ist ihm dann heuer im März auch sehr schwer gefallen, doch eines ist klar. „Sobald es irgendwie geht, reise ich wieder nach Ecuador.“
Übrigens das Auslandsjahr als Freiwilliger ist auch eine echte Alternative zum Zivildienst in Österreich.