Die Familienhilfe der Caritas Vorarlberg ist seit vielen Jahrzehnten ein fixes Angebot in der Vorarlberger Soziallandschaft. Seit zehn Jahren unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe Familien in brüchigen und belasteten Situationen. Im Pfarrheim Dornbirn-Schoren wurde nun „Geburtstag“ gefeiert.
„Die Marke Vorarlberg hat als eines der Ziele definiert, dass das Ländle bis ins Jahr 2035 zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder wird. Wir unterstützen durch das Angebot der Familienhilfe im Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe Kinder, die aus schwierigen Ausgangssituationen ins Leben starten“, unterstrich Caritasdirektor Walter Schmolly bei der Begrüßung.
Die Familienhilfe sei eine sehr wertvolle Ergänzung in der Vorarlberger Soziallandschaft, wie auch Jürgen Hartmann von der Kinder- und Jugendhilfe des Landes betonte. Es gelte die Familien „so viel wie nötig und gleichzeitig so wenig wie möglich“ zu unterstützen, solange, bis sie ihren Weg wieder gut alleine gehen können. Die Familienhilfe setze dabei am Fundament an, erläuterte er beispielhaft an einer Rückmeldung einer jungen Mutter: „Es ist einerseits schade, dass die Begleitung nun vorbei ist. Aber andererseits heißt es auch, dass ich es jetzt wieder alleine schaffe.“
Michael Natter als Fachbereichsleiterin sowie Doris Jenni als Stellenleiterin hoben bei der 10-Jahres-Feier auch die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Familienhilfe sowie die Einsatzkoordinatoren Elisabeth Feistenauer und Christian Gojo hervor. „Sie sind es, die vor Ort die Familien stärkend und motivierend weiterbringen.“
Resilienz – Krisen besser bewältigen
Die Heilpraktikerin für Psychotherapie Ulla Catarina Lichter referierte anschließend zum Thema „Resilienzförderung für Familien, Kinder und Jugendliche“. Jeder Mensch durchlebe gute und schlechte Zeiten. Doch wieso zerbrechen manche Menschen an den Krisen und Herausforderungen, andere hingegen gehen gestärkt aus ihnen hervor? „Widerstandsfähige Menschen verfügen über innere und äußere Faktoren, die davor schützen, zusammenzubrechen.“ Als Beispiele nannte sie Charaktermerkmale, Einstellungen, stabile Beziehungen oder positive Rollenvorbilder. Habe ein Mensch Zugriff auf diese Ressourcen, können sich resiliente Fähigkeiten entwickeln. Lernfelder seien hier etwa Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbstfürsorge, Selbstverantwortung, Netzwerke, Zielorientierung und Improvisation. „Das Zusammenspiel dieser Faktoren bildet die Bausteine für eine positive Lebensbewältigung.“ Sehr bereichernd für den Abend war schließlich auch der Auftritt des „Frechdax-Chors“, der die Veranstaltung mit seinem fröhlich-bunten Gesang die Veranstaltung umrahmte sowie eine Ausstellung über die Tätigkeitsbereiche der Familienhilfe.