Trockentraining für meine Zukunft

Als Zivildiener in der Caritas Vorarlberg haben die jungen Männer alle Hände voll zu tun. So breit gefächert die vorhergegangenen Ausbildungen der Zivis sind, so vielfältig sind auch ihre Aufgaben bei der Caritas. Martin Moser ist Zivi im Fachbereich Assistenz und Teilhabe und hat erste Berührungsängste mit Menschen mit Beeinträchtigung rasch abgelegt.

Besuch in der Wohngemeinschaft der Caritas in Thüringen. Jene WG, in der der 18-jährige Martin Moser seit September letzten Jahres seinen Zivildienst verrichtet. Hier lebt auch Lisa, ein junges Mädchen, das recht schüchtern ist und sich nicht so gerne fotografieren lässt. Dennoch ist sie für Fotos gemeinsam mit Martin bereit, ihre Scheu zu überwinden und mit Martin um die Wette in die Kamera zu strahlen. Die beiden haben eindeutig ein gutes Vertrauensverhältnis zueinander, das spürt man gleich. Und dass Martin Spaß an seinen Aufgaben in der WG hat, ebenfalls. „Für mich war von Anfang an klar, dass ich Zivildienst machen möchte, egal, auch wenn er drei Monate länger dauert als der Grundwehrdienst. Meiner Meinung nach werden wir hier stärker gebraucht als im Bundesheer, darum war für mich die Entscheidung eine klare Sache“, erklärt der junge Klostertaler seine Beweggründe für den Zivildienst. Genauso klar ist für ihn, dass er nach dem Zivildienst Medizin studieren möchte und dafür sieht er seine Aufgaben hier in der WG als eine Art „Trockentraining“ für seine weitere Zukunft: „Ich hatte bisher noch nie mit Menschen mit Beeinträchtigung zu tun und hatte anfangs schon Berührungsängste. Doch inzwischen ist die Arbeit mit ihnen selbstverständlich für mich geworden und bereitet mir viel Freude.“

Schule fürs Leben
Zu seinen Aufgaben gehört auch Wäsche waschen, putzen, kochen oder aufräumen, „was zuhause meisten meine Mama erledigt. Inzwischen koche ich auch zuhause ab und zu und ich weiß nun auch, wie die Waschmaschine funktioniert, was Mama natürlich sehr freut“, lacht Martin. Der junge Mann scheint seine Aufgaben auf jeden Fall sehr gut zu machen, denn auch in einer WG in Bludenz, wo Menschen mit Beeinträchtig annähernd selbständig leben (Projekt „Leben in Selbständigkeit“) ist er ein gerne gesehener Helfer und Besucher. Natürlich ist der Dalaaser aber nicht nur für die Haushaltsdienste zuständig. Es bleibt viel Zeit, um mit den Menschen hier zu spielen, zu lesen oder einfach die Zeit gemeinsam zu verbringen. Diese Zeiten schätzt Martin besonders: „Einmal wurde ich Zeuge einer besonders einprägsamen Begebenheit, als eine Klientin mit schwerer kognitiver Beeinträchtigung ihren Vater, der sie abholen wollte, wiedererkannt hatte. Die sonst emotionsarme Klientin zeigte sich mit Freudenschreien, Lächeln im Gesicht und zappeliger Körpersprache hoch erfreut über ihren Besuch – für mich persönlich ein ergreifender Moment“, erzählt der junge Mann beeindruckt.

Martin abschließend: „Ich kann den Zivildient hier bei der Caritas nur empfehlen und das tue ich auch in meinem Freundeskreis. Ich bin hier in einem tollen Team, wurde von Anfang an super aufgenommen und kann enorm viel lernen. Ich bin mir sicher, dass ich die Monate hier niemals vergessen und immer in guter Erinnerung behalten werde.“

Interesse an einem Zivildienst in der Caritas?
Wichtig für eventuelle, künftige Bewerber ist neben der sozialen Einstellung auch der Besitz eines B-Führerscheins. Alle weiteren Informationen sowie ein Bewerbungsbogen sind auf der Homepage unter www.caritas-vorarlberg.at zu finden. Ulrike Raich steht ebenfalls gerne für Auskünfte unter T 05522/200-1052, E ulrike.raich(at)caritas.at zur Verfügung.