Clownfrau Lililu, alias Lisa Suitner, beim Kinderhospiz- und Palliativtag im Saumarkt Theater

Dem Tod einen Platz im Leben geben

„Sterben gehört verboten.“ Clownfrau Lililu – alias Lisa Suitner – hatte beim Kinderhospiz- und Palliativtag in Feldkirch eine einfache Lösung parat. Doch so einfach die Lösung auch wäre, sie funktioniert leider nicht. Und so machten Hospiz für Kinder, die youngCaritas sowie die TheaterKinder des Theater am Saumarkt gemeinsame Sache, um das Thema Tod mitten ins Leben zu bringen.

Clown Lillilu hat ihre ganz eigene Art mit diesem Thema umzugehen und zog die Kinder mit ihrem Theaterstück gänzlich in ihren Bann. Und auch wenn vielleicht die eine oder andere Träne über Lillilus Verlust ihres besten Freundes ganz heimlich geflossen ist, so wurden hauptsächlich gelacht im Theater am Saumarkt. Und genau das sollte mit diesem Tag auch vermittelt werden. Die elf TheaterKinder animierten das Publikum zudem durch einen sehr berührenden und doch heiteren Dialog zwischen Hungertod, Coronatod, Klimatod, Unfalltod, Hamstertod zum Nachdenken und zur eigenen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Und auch wenn Konrad Bönig mit Kindern singt, bleibt keine Stimme leise und kein Bein ruhig. Das stellte er beim Kinderhospiz- und Palliativtag einmal mehr unter Beweis und riss die extra dafür angereiste Volksschule Beschling praktisch von den Stühlen - wenn es denn genug gegeben hätte. Für Direktorin Ruth Gaßner der perfekte Einstieg in den Tag: „Wir finden es auch wichtig, das Thema Sterben und Abschied nehmen anzusprechen. Wir haben in den letzten Wochen immer wieder dieses Thema mit den Kindern im Religionsunterricht besprochen und die Kinder reagierten eigentlich sehr positiv darauf. Fast jedes Kind wurde bereits damit im privaten Umfeld konfrontiert und hat seine ganz persönlichen Erfahrungen damit gemacht. Gerade durch den Ukraine-Krieg ist das Thema leider sehr aktuell.“

Wer keine Lust zum Singen hatte, fand dennoch Leckeres und Interessantes am Stand von Hospiz und der youngCaritas gestern am Montfortplatz in Feldkirch. Denn nicht nur das himmelblaue „Vergissmeinnicht“-Eis ließ die Kinderherzen höherschlagen, auch der Stand der youngCaritas erfreute sich großer Beliebtheit. „Uns war es wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass aus Trauer und Verlust immer auch etwas Neues entstehen kann. Darum haben wir mit ihnen Samen in kleine Töpfchen gesät, die sie dann mit nach Hause nehmen durften“, schildert Sabine Fulterer, Leiterin der youngCaritas, die Aktivitäten an „ihrem“ Stand. 

Das Leben feiern, auch wenn das Herz mal schwer ist

Auch Gisela Rohr, Leiterin von Hospiz für Kinder und Jugendliche, weiß, wie nahe Freud und Leid zusammenliegen und betont die Wichtigkeit eines solchen Tages: „Wir haben mit diesem Aktionstag dem Thema Tod einen Rahmen gegeben, mit dem Kinder umgehen können. Wir finden es wichtig, Kinder sensibel mit diesem Thema zu konfrontieren und dieser Tag hat hoffentlich dazu beigetragen, das Thema Trauer und Verlust etwas zu enttabuisieren. Wir wollen allen Mut machen, mit Kindern darüber zu sprechen und trotzdem der Lebensfreue höchste Priorität einräumen.“

HOKI möchte sich nochmals herzlich bei allen Beteiligten bedanken, die sich mit so viel Herz, Zeit und Engagement für dieses Thema eingesetzt haben und wesentlich zu einem Gelingen dieses Aktionstages beigetragen hat.

Kontakt Hospiz für Kinder

Leitung: Gisela Rohr
T. 0676/884205112
E. hospiz.kinder@caritas.at
www.hospiz-vorarlberg.at