Mehrkosten. Mehr Hilfe! Die Caritas ruft zur Solidarität mit armutsbetroffenen Menschen in Vorarlberg auf. (Bild: ©Shutterstock)

„Selbst die Kinder wissen nichts von unserer Not“

Massive Teuerungen im Bereich Wohnen, Lebensmittel und Energie: Die Entwicklungen der vergangenen Monate treffen alle Vorarlberger*innen. Armut ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Manche Menschen jedoch besonders hart, wie Kund*innen im carla Möslepark im Gespräch erzählen. Da ist beispielsweise eine Mitt-Sechzigerin, die durch die Regale stöbert. Auf die Teuerung angesprochen, treten ihr Tränen in die Augen. „Mein Mann hat auch in der Pension lange dazuverdient, das geht jetzt aber gesundheitlich nicht mehr.“ Die Familie lebe in einem alten Bauernhaus, das eigentlich dringend saniert werden müsste. „Durch die Fenster zieht es. Doch das Geld fehlt.“ Die Kinder möchten sie nicht mit ihren finanziellen Sorgen belasten. „Im Gegenteil: Ich merke, wie sie selbst finanziell kaum zurechtkommen.“ Ihr großer Garten habe sie über das Jahr weitgehend versorgt. Aber auch der kostet Geld. „Geld, das ich nicht habe. Selbst unsere Kinder kennen unsere Not nicht.“

Armut heißt auch Scham

Ein zweifacher Familienvater schildert: „Ich kann unser bescheidenes Leben nicht mehr finanzieren. Viele Menschen wissen gar nicht, was es heißt, mit einem Gehalt von 1.500 Euro netto pro Monat auskommen zu müssen – eine Wohnung, Essen, Versicherungen davon bezahlen zu müssen.“ Sein großes Ziel ist es, den beiden Kindern eine solide Ausbildung zu ermöglichen.

Viele Einrichtungen und Angebote der Caritas werden aus Spendenmitteln finanziert und sind darauf angewiesen. Im November ruft die Caritas speziell dazu auf, Menschen in Not hier in Vorarlberg zu unterstützen. Caritasdirektor Walter Schmolly: „Verhindern wir gemeinsam, dass aus der Teuerungswelle eine Armutswelle wird. Wir müssen dem Mehr an Kosten mit einem Mehr an Hilfe, sozialer Wärme und Leistung entgegentreten.“

Möglichkeiten der Hilfe:

25 Euro unterstützen ein Kind beim Lernen, indem es Schulmaterialien bekommt.
40 Euro ermöglichen eine Überbrückungshilfe, wenn der Kühlschrank leer ist.
100 Euro sichern einer/einem Alleinerziehenden Elternteil den Wocheneinkauf.


Caritas-Spendenkonto:
IBAN AT 32 3742 2000 0004 0006
Kennwort: Inlandshilfe, Online-Spenden: www.caritas-vorarlberg.at