Bis zuletzt ein Zuhause fürs Leben

2018 wurde mit der Errichtung des ersten stationären Hospizes in Vorarlberg ein Meilenstein für die Hospizbewegung gesetzt. Dieser Tage feierte nun das „Hospiz am See“ in Bregenz mit zahlreichen Weggefährt*innen und Unterstützer*innen sein fünfjähriges Jubiläum.

Seit fünf Jahren finden schwerkranke Menschen im „Hospiz am See“ ein schönes letztes Zuhause. Es ist ein Ort, an dem ganz viel gelebt wird, auch wenn die Zeit begrenzt ist. „Die Hoffnung auf Heilung, an die sich viele Gäste lange geklammert haben, wandelt sich hier in eine Hoffnung auf ein gutes Sterben,“ sagt der ärztliche Leiter, Klaus Gasser. Im Hospiz stehen die Lebensqualität und die Symptomkontrolle, aber auch die Autonomie des Gastes an oberster Stelle. „Der typische Gast hat eine weit fortgeschrittene Krebserkrankung“, so der Mediziner.
586 Gäste in fünf Jahren
Das Hospiz, das sich in der Trägerschaft der Caritas Vorarlberg befindet, beherbergte in den letzten fünf Jahren 586 Gäste, so werden die Patient*innen genannt.  53 Prozent davon waren Frauen, das Alter der Gäste lag zwischen 31 und 102 Jahren. Durchschnittlich betrug die Aufenthaltsdauer je nach Jahr zwischen 24 und 30 Tagen. Landesrätin Martina Rüscher betonte in ihren Grußworten, dass „das stationäre Hospiz ein wichtiger Bestandteil in der palliativen Betreuung und Hospizbegleitung im Land ist.“ Sie richtete dabei ihren ganz besonderen Dank an alle Mitarbeitenden. „Sie garantieren eine hohe Qualität der Betreuung und sind allen Betroffenen eine wertvolle Stütze.“ Auch Caritasdirektor Walter Schmolly unterstrich die Bedeutung des Hospizes als Ort „des Herzens und der Hoffnung, an dem den Gästen, die hier ihre letzten Lebenstage und -wochen verbringen, eine Präsenz geschenkt wird.“
Wagnis, das sich lohnte
Im Anschluss an den Dankgottesdienst, der von Bischof Benno Elbs und Abt Vinzenz Wohlwend zelebriert, von Caritasseelsorger Wilfried Blum und Hospiz-Pionier Elmar Simma konzelebriert und vom Chor „Impuls“ musikalisch umrahmt wurde, lud Hausherr Karl Bitschnau, Leiter von Hospiz Vorarlberg, zu einer kleinen Jubiläumsfeier ein. „Ein neues Projekt wie das Hospiz ist auch immer ein Wagnis, doch das heutige Jubiläum zeigt, dass es sich gelohnt hat, dafür so hartnäckig zu kämpfen. Davon erzählen auch die zahlreichen Rückmeldungen von Gästen, aber auch Angehörigen, die wir bekommen.“ 
Zahlreiche Gratulant*innen
Im Park vor dem Haus wurde anschließend die Installation „Letzte Wünsche“ eröffnet, die maßgeblich die Handschrift von Susanne Hartmann-Fussenegger, Palliativärztin im Hospiz, und Simon Bleil trägt. Unter den zahlreichen Weggefährt*innen und Unterstützer*innen waren der ärztliche Leiter des „Hospiz am See“, Klaus Gasser, und die Pflegeleiterin Angelika Müller sowie ihre Nachfolgerin Simone Altmann. Der Förderkreis von Hospiz Vorarlberg war unter anderem durch Obmann Peter Grabher, Ilga Sausgruber, Walter Fink, Annelies Bleil und Herbert Hug vertreten. Unter den Gästen befanden sich auch Albert Lingg, Bernadette Mennel, Johannes Schmidle, Alt-Landeshauptmann Herbert Sausgruber und die SMO-Geschäftsführer Raphael und Peter Girardi.

Die Installation „Letzte Wünsche“ ist im Park des „Hospiz am See“ frei zugänglich.