Dornbirn. Es weihnachtet im WirkRaum der Caritas – im Pop-Up-Store stehen überall kleine Geschenke bereit, die nachhaltig, regional oder kreativ sind. Maßgeblich an der Organisation im Hintergrund beteiligt ist der aus Feldkirch-Gisingen stammende Luca Kogoj, der seit Oktober ein Praktikum bei der Caritas absolviert. Wie es dazu kam? „Nach Abschluss der Handelsakademie in Feldkirch habe ich schon meinen Zivildienst bei der Diözese absolviert, anschließend war ich über die Caritas Auslandshilfe als Freiwilliger in Ecuador“, erzählt der 22-Jährige. Eine Zeit, an die er sich gerne zurückerinnert. “Ich habe an einer Volks- und Mittelschule Sport und Deutsch unterrichtet. Es war eine schöne und lehrreiche Zeit. Die Arbeit mit Kindern war cool.“ Und auch die Erkenntnis: „Kinder sind Kinder, egal wie widrig die äußeren Umstände auch sein mögen, ihre unbändige Lebensfreude bleibt.“
Andere Lebens- und Sichtweisen
Gleichzeitig konnte Luca Kogoj auch Einblick in die Lebensweisen der Menschen in Ecuador gewinnen: „Es sind viele tolle Freundschaften, beispielsweise mit der Gastfamilie oder Arbeitskolleg*innen entstanden. Außerdem hat mit der Perspektivenwechsel auch aufgezeigt, wie gut wir es in Österreich haben“, nennt er die Arbeitsgesetze als Beispiel. „Dass etwa Überstunden ausbezahlt werden, davon können viele Menschen in Ecuador nur träumen.“ Dass er durch seinen Auslandsaufenthalt auch seine Sprachkenntnisse in Spanisch verbessern konnte, war für Luca Kogoj ebenfalls bereichernd.
Die Wertschöpfung im Land
Auf der Suche nach seinem weiteren beruflichen Weg ist Luca Kogoj nach einigen Initiativ-Bewerbungen bei der Caritas „gelandet“: „Mein Plan ist es, eine weitere Ausbildung im Bereich Marketing zu machen, im WirkRaum kann ich praktische Erfahrung sammeln, ob dieser Weg der richtige für mich ist.“ Was ihn auf alle Fälle begeistert, ist die Kreativität, mit der er seinen momentanen Alltag gestalten kann: „Gemeinsam mit meinen Kolleginnen begleite ich den Pop-Up-Store im Projektmanagement und operativen Bereich. Ich verkaufe, überlege, wie wir unsere Produkte am besten in Szene setzen, schneide Videos für Instagram, werte verschiedene Daten aus und vieles mehr“, erzählt der sympathische junge Mann. „Mich begeistert, dass wir hier regionale, nachhaltige Produkte – beispielsweise von Landwirten und Initiativen aus der Region – anbieten. Dadurch bleibt die Wertschöpfung im Land.“ Sein Aufruf: „Wir alle können etwas bewirken, in dem wir regional einkaufen und nicht übers Internet.“ Die Frage, wohin ihn seine berufliche Zukunft führt, ist für den Gisinger noch offen: „Vermutlich wird es mich nochmals für einige Monate ins Ausland ziehen, um weitere Sprachen zu lernen.“