Am 10. Dezember 2017 findet zum bereits vierten Mal der Vorarlberger Tag der Menschenrechte statt. Unter dem Motto „Wirtschaft und Menschenrechte“ laden über 40 Vereine ab 14 Uhr in den Vinomnasaal in Rankweil ein. Bei einem Vortrag von Prof. hc Dr. Dr. Wolfgang Dietrich, verschiedenen Begegnungsräumen, einer aktuellen Wanderausstellung und vielem mehr, haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen.
„Diese Wirtschaft tötet!“ klagt kein Geringerer als Papst Franziskus unmissverständlich an. Sie grenzt und beutet Milliarden von Menschen aus, zerstört die natürlichen Lebensgrundlagen auf unserer Erde und verbraucht heute schon die Ressourcen unserer Enkel.
„Für eine Wirtschaft auf Basis der Menschenrechte“
Prof. hc. Dr. Dr. Wolfgang Dietrich, UNESCO Lehrstuhlinhaber für Friedens- und Konfliktforschung
an der Universität Innsbruck und früherer Vorstandsprecher von Amnesty International, hinterfragt bei seinem Vortrag das individualistische Menschenbild, das Wirtschaft und Politik der Moderne bis in die Gegenwart hinein bestimmt. Die naturwissenschaftlichen Forschungen der letzten Jahrzehnte belegen, dass Menschen von Natur aus mehr auf Kooperation und Gemeinwohl angelegt sind als auf Wettbewerb und Kampf. Der Vortrag fragt nach den Konsequenzen dieser Einsicht für die wirtschaftspolitische Praxis der Menschenrechte im 21. Jahrhundert.
Dialoggruppen, Begegnungsräume und Filmausschnitte
Anschließend begleitet das Friedenskraftwerk vier Dialoggruppen beim Gedankenaustausch zum Inputvortrag. Zeitgleich können sich die Besucherinnen und Besucher bei Begegnungsräumen mit folgenden Themenschwerpunkten tiefergehend auseinanderzusetzen: „Regeln für Konzerne weltweit“ (Südwind Vorarlberg), „Projekt Bank für Gemeinwohl“ (Michael Zorn), „Die Macht der KonsumentInnen“ (Hubert Feurstein).
Parallel zu den Dialoggruppen und Begegnungsräumen werden Ausschnitte aus dem Film „Die Zukunft ist besser als ihr Ruf“ gezeigt.
Anmeldung erforderlich unter: www.menschen-rechte-leben.at
„Global arbeiten, Global handeln“
Während der gesamten Veranstaltung ist die aktuelle Wanderausstellung „Global arbeiten, Global handeln“ des Südwind Vereins zu besichtigen. Diese porträtiert arbeitende Menschen aus verschiedenen Ländern in Europa und in Entwicklungsländern im Branchenvergleich. Dazu zeigen Beispiele gelungener Zusammenarbeit, wie Gewerkschaftsarbeit über Ländergrenzen hinaus funktionieren kann und wie sich ArbeitsnehmerInnen global vernetzen und bestärken können und vieles mehr. Die Ausstellung ist zudem vom 9. bis zum 19. November 2017 im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast zu sehen.
Rückfragehinweise
Sabine Klapf, Südwind Vorarlberg, 0680 124 38 36, sabine.klapf(at)suedwind.at
Barbara Kofler, Weltläden Vorarlberg, 0650 22 78079, barbara.kofler(at)inode.at
Diese Presseaussendung wurde mit finanzieller Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und des Landes Vorarlberg durchgeführt. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansicht von Südwind wieder und stellen somit in keiner Weise die offizielle Meinung der Fördergeber dar.
Mehr Informationen zur Veranstaltung & Programmablauf
im Flyer anbei, oder unter:
http://www.menschen-rechte-leben.at/
Mehr Informationen zur Ausstellung „Global arbeiten, Global handeln“
https://www.suedwind.at/bilden/schulen/ausstellungen/global-arbeiten-global-handeln/
Mehr Information zu den Begegnungsräumen
1) Regeln für Konzerne weltweit
Ob bei der Herstellung unserer Bekleidung, der industriellen Landwirtschaft oder dem Abbau von Rohstoffen: Die Aktivitäten transnationaler Konzerne führen immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden. Unverbindliche Selbstverpflichtungen der Unternehmen greifen nicht. Welche internationalen Abkommen und politischen Rahmenwerke gibt es, um die Wirtschaft im Sinne der Menschenrechte positiv zu beeinflussen?
2) Projekt Bank für Gemeinwohl
Das Finanz- Geld- und Bankensystem ist eine der wichtigsten Säulen unserer
Gesellschaft, doch ganz wenige wissen wie es funktioniert und wie es uns
betrifft. Das Projekt Bank für Gemeinwohl hat das Ziel, die erste ethische Bank
Österreichs aus der Mitte der Gesellschaft heraus zu gründen und den
Menschen Werkzeuge in die Hand zu geben, um unser Geldsystem zu
hinterfragen, selbst aktiv zu werden und beim Aufbau dieser Bank dabei zu
sein und sie mitzugestalten.
3) Die Macht der KonsumentInnen
Wenn KonsumentInnen einkaufen, geben sie ihr Geld in die Hände eines Unternehmens und ermöglichen damit sein Wirtschaften. Welche Macht haben KonsumentInnen beim Aufbau einer menschengerechten Wirtschaft? Informationen über den Verein Kosumentensolidarität-Jetzt. Erfahrungsaustausch und Information. Strategien zur Überwindung der Ohnmacht des/der Einzelnen.