Tageszentren für ältere Menschen

Verbesserung der Lebensqualität alter Menschen in Gjumri und Tashir
 

Viele alte Menschen in Armenien sind von Altersarmut und Einsamkeit betroffen. Beides sind Phänomene die durch die Auswanderung junger Menschen aus Armenien noch verstärkt werden. Die Situation ist vor allem in den ländlichen Gebieten der nördlichen Regionen Shirak und Lori besorgniserregend, die als die ärmsten Regionen in Armenien gelten. Die armenische Regierung hat es mit dem Sozialsystem bislang nicht geschafft, würdige Lebensbedingungen für ältere Menschen zu schaffen.

Alte Menschen erhalten eine sehr geringe staatliche Rente (ca. 78 EUR), die oftmals ihr einziges Einkommen ist. Fehlende Krankenversicherungen, teure Gesundheitsleistungen und ständige Preissteigerungen bei Medikamenten machen ältere Menschen sehr krankheitsanfällig, da sie sich die Gesundheitsversorgung mit ihrem mageren Einkommen nicht mehr leisten können. Darüber hinaus kämpfen ältere Menschen mit fehlender Mobilität und Mangel an sozialen und kulturellen Aktivitäten.

Das Risiko von Armut, Diskriminierung und Isolation hat sich durch die Covid-19-Krise noch erheblich verstärkt. Die Isolation und Trennung von Freunden, Familien und Nachbarn, verbunden mit der Angst vor Krankheiten und der Ungewissheit, ob sie ihren Bedarf an Lebensmitteln, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern decken können, setzt einen großen Teil der älteren Bevölkerung unter psychischen Stress. Dies gilt insbesondere für ältere Menschen, die allein oder in Haushalten mit anderen älteren Menschen leben.

Lebensqualität und ein soziales miteinander

Um die Lebensqualität älterer und einsamer Menschen zu verbessern und um sie aus der sozialen Isolation herauszuholen, betreibt die Caritas Armenien zwei Tagestätten in Gjumri und in Taschir in denen insgesamt 100 ältere Menschen betreut werden. Die Tageszentren haben an fünf Tagen die Woche für sieben Stunden (von 10:00 bis 17:00 Uhr) geöffnet. Die älteren Menschen können die Tageszentren täglich besuchen. Sie erhalten täglich ein warmes Mittagessen und kleinere Snacks, gefolgt von Freizeitaktivitäten, die auf den Zeitplan und die Interessen der Begünstigten abgestimmt sind, zudem Hygiene- und Pflegedienstleistungen, Medikamente, medizinische Versorgung, soziale Betreuung, moralische Unterstützung, Unterstützung bei Sozialisierungs- und Eingliederungsprozessen und vieles mehr.

Betreut werden ältere Menschen ab 60 Jahren, die noch mobil sind aber einen allgemein schwachen Gesundheitszustand oder eine Behinderung haben. Menschen die für ihre täglichen Lebensaktivitäten von ihren Familienmitgliedern abhängig sind, aber keine Familienmitglieder haben bzw. deren Familienmitglieder nicht in der Lage sind, Vollzeitpflege zu leisten. Sie benötgen bei Aktivitäten des täglichen Lebens Hilfe und haben Bedarf an persönlicher Pflege. Sie haben nur eine kleine Rente, die meist weniger als ca. 90 Euro im Monat beträgt. Sie leben Isoliert von der Gesellschaft und sind nicht in der Lage, ihren Tagesablauf zu organisieren, meist in unzureichenden Wohnverhältnissen mit einem Mangel an Gas, Strom, Wasser oder anderen Dingen. Ziel des Projektes ist es daher,einen Beitrag zu einem positiven gesellschaftlichen Wandel zu leisten, indem benachteiligte ältere Menschen in Gjumri und Taschir Zugang zu nachhaltigen Betreuungsleistungen haben.