Mehr Zulauf in den Caritas Sozialberatungsstellen

Die Zahl der Hilfesuchenden in der Caritas Sozialberatungsstelle Existenz & Wohnen hat im vergangenen Jahr um fast 10 Prozent zugenommen. Der Grund: Armutsgefährdete Menschen und Familien haben immer weniger in der Geldtasche.

Was sind die Gründe? „Die Teuerungswelle  hat für Menschen, die sowieso schon mit wenig finanziellen Mitteln auskommen müssen, fatale Folgen. Gerade dann, wenn die Lebensmittelpreise steigen und Kosten für Wohnen und Energie das Haushaltsbudget stark belasten, ist noch weniger Geld vorhanden, um im Alltag über die Runde zu kommen“, berichtet Michael Natter, Fachbereichsleiter Sozial-Beratung und Begleitung. „Es ist nicht verwunderlich, dass Menschen, die schon vorher mit einem knappen Budget auskommen mussten, noch mehr an den Rand gedrängt werden und um Hilfe ansuchen.“

Die Caritas Sozialberatungsstelle Existenz & Wohnen hat  2012 -  im Vergleich zum Vorjahr - fast 10 Prozent mehr hilfesuchende Menschen informiert, beraten und unterstützt. Anders ausgedrückt: Rund 2.159 Haushalte mit insgesamt 4.842 Menschen wurden betreut. Dabei stand bei der Hälfte der Fälle die Existenzsicherung sowie die materielle Hilfe im Vordergrund,  Wohnen und Wohnungslosigkeit  stand bei einem Drittel im Fokus. Bei 20 Prozent wurden die Integrationsschritte begleitet.  

Eine Entwicklung, die Folgen hat: „Vor allem Kinder und Jugendliche sind die Leidtragenden“, verstärkt Michael Natter seine Aussage. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf. Es ist ein „stiller Aufschrei“ einer immer größer werdenden Gruppe, die schon verfestigt unter der Armutsgrenze ihr Auskommen finden muss.“