„Es ist eine Erfüllung“

Die 73-jährige Heidi Schmölz begleitet als Spaziergängerin Menschen mit Demenz im Rahmen des gleichnamigen Caritas-Projektes. Doch auch in anderen Bereichen ist die Pensionistin aus Nenzing äußerst aktiv.


„Wenn man gesund ist und keine Probleme hat, ist es fast eine Verpflichtung, sich sozial zu engagieren“, so die pensionierte Modeverkäuferin mit dem großen Herz. Und tatsächlich hat die dreifache Mutter und dreifache Oma mit Wohnung und Familienleben eigentlich genug zu tun. Dennoch besuchte sie vor rund zwei Jahren die Schulungsabende der Caritas für künftige SpaziergängerInnen und war begeistert. „Ich habe das Angebot im Pfarrblatt in Nenzing gelesen und fühlte mich sofort angesprochen. Die fünf Abende waren sehr interessant und informativ“, so Heidi Schmölz.

Und schon einige Zeit später begleitete die junggebliebene Oma einen älteren Herrn mit Demenz in Nenzing, den sie schon vorher gekannt hatte und dadurch keinerlei Berührungs- oder Kontaktprobleme hatte. „Anfangs ging ich mit ihm und seinem Hund spazieren, später begleitete ich ihn mit dem Rollator und  schob ihn mit dem Rollstuhl. Als er immer schwächer wurde, und wir nicht mehr spazieren gehen konnten, haben wir gespielt oder ich habe ihm vorgelesen.“

Diese zwei Stunden in der Woche waren nicht nur für ihn eine willkommene Abwechslung, auch seine Frau empfand die Anwesenheit von Heidi Schmölz als große Entlastung und beide haben ihre Besuche sehr geschätzt. Leider ist der Mann vor einigen Monaten verstorben. “Ich war fast bis zu seinem Tod regelmäßig bei ihm. Der Kontakt mit ihm hat mich sehr erfüllt und glücklich gemacht“, so die Caritas-Spaziergängerin weiter.

Neue Herausforderungen
Obwohl Heidi Schmölz  immer gerne mit älteren Menschen zusammen ist, hat sie nun auch noch eine neue Herausforderung angenommen und unterrichtet drei Mal in der Woche ein türkisches Mädchen, damit sie in der Schule bessere Noten bekommt. Und sie hat sich einer syrischen Familie im Ort angenommen und lernt mit ihnen einmal in der Woche deutsch.

„Diese Aufgaben machen mir sehr viel Freude und wenn meine Schülerin in der Schule gute Noten schreibt, macht mich das sehr stolz und zeigt mir, dass ich noch etwas Wichtiges beitragen kann.“ Neben all´ diesen freiwilligen Einsätzen bleibt für die Nenzingerin kaum noch Zeit um ihren Hobbys, wie wandern, lesen oder klassische Musik hören, nachzukommen. „All´ meine freiwilligen Aufgaben erfüllen mich sehr und ich kann jedem nur empfehlen, sich in irgendeiner Form sozial zu engagieren“.

Neue Schulungstermine
Die nächste Möglichkeit, sich als Spaziergängerin mit Menschen mit Demenz „ausbilden“ zu lassen, gibt es ab Freitag, 20. Mai in Bregenz. Anmeldungen sind noch möglich.   

Empfehlenswert ist auch eine Ausstellung für und mit Menschen mit Demenz im Rahmen der aktion demenz, die derzeit im vorarlberg museum  zu sehen ist.

Weitere Infos:
Susanne Jenewein, T +43 676 88 420 5068, E susanne.jenewein@caritas.at