Sprach-Treff als Starthilfe

Gerade für Frauen, die als Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind, ist das Erlernen der deutschen Sprache oft schwer, da sie auf Grund ihrer Kinderbetreuungspflichten nicht die angebotenen Deutschkurse besuchen können. Deshalb wurden im Rahmen des Sozial- und Integrationspaten-Projektes spezielle Angebote initiiert. Ein Besuch beim Sprach-Treff in Bludenz zeigt, dass auch die Vernetzung der Frauen im Alltag viele Vorteile für sie bringt.

Wie funktioniert die Schuleinschreibung? Wo gibt es einen Fußballverein für mein Kind? Nachdem Flüchtlinge ein Bleiberecht in Österreich erhalten haben, beginnt für sie auch die Eingliederung in das Alltagsleben in Vorarlberg.

„Wir merken, dass im Sprach-Treff nicht nur das Verbessern der Deutsch-Kenntnisse im Vordergrund steht, die Frauen profitieren auch sehr stark von der Vernetzung und der gegenseitigen Unterstützung. Das stärkt das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit. Gerade bei jungen Müttern besteht die Gefahr, dass sie durch den sprichwörtlichen Rost bestehender Angebote fallen. Das kann bis zur Vereinsamung führen.“, erläutert Lisa Hochfellner von der Pfarrcaritas, die das Projekt mit Heidi Liegel und in Kooperation mit der Stadt Bludenz organisiert. „Wir bekommen von Seiten der Stadt wirklich jegliche Unterstützung, die wir brauchen“, richtet sie ein herzliches „Danke“ aus.

Freiwillige gesucht
Während die Frauen sich gerade mit den österreichischen Bezeichnungen für die verschiedensten Berufe beschäftigen, übernimmt eine Freiwillige die Betreuung der Kinder. „Es ist mir sehr wichtig, dass ich schnell Deutsch lerne und in der Gruppe zu lernen macht einfach mehr Spaß“, schätzt Emel das Angebot des Sprach-Treff. Sie ist auf Grund ihrer guten Sprachkenntnisse zwischenzeitlich ebenfalls schon zu einem „Bindeglied“ geworden und übersetzt ins Arabische und Kurdische, wo dies nötig ist.

Lisa Hochfellner wird am Ende des Vormittags auch mit anderen Anliegen konfrontiert: „Gibt es eine oder einen Freiwilligen, der meinen Kindern Nachhilfe geben könnte, damit sie in der Schule schnell Anschluss finden?“ „Wer kann mir bei Behördengängen helfen?“

Genau für solche Hilfestellungen im Alltag sucht die Caritas nun noch weitere Freiwillige: „Wir haben sehr viele Anfragen von geflüchteten Frauen für den Deutsch-Treff und würden diesen gerne weiter ausbauen. Zudem suchen wir in ganz Vorarlberg Sozial- und Integrationspatinnen und -paten für die Alltagsbegleitung“, erläutert Lisa Hochfellner. „Wir freuen uns über Freiwillige in allen Teilen des Landes.“

Sozial- und Integrationspaten
Information und Anmeldung:
T 0676/884204013 oder T 05522/200-4000
E sozialpate@caritas.at
www.sozialpate.at