Weil Arbeit auch Sinn ins Leben bringt

Die Caritas feierte 20 Jahre Waldprojekt. Hochleben ließ man dabei auch jene 436 Frauen und Männer mit Suchterkrankung, die so wieder den Weg in den Arbeitsalltag wagten.

„Ein sehr wichtiges Projekt!“ Darüber waren sich die Gäste der 20-Jahr-Feier in Feldkirch-Gisingen – darunter Landesrat Christian Bernhard, Caritasdirektor Walter Schmolly, Caritasseelsorger Norman Buschauer, Fachbereichsleiterin Monika Chromy sowie der verantwortliche Stellenleiter Peter Wieser und Projektverantwortlicher Werner Schöch - einig. „Menschen mit Suchterkrankungen leben am Rand der bürgerlichen Gesellschaft. Der Arbeitsmarkt bleibt ihnen oft verwehrt, dadurch entsteht Frust, Ausgrenzung, zudem fehlen gute Erfahrungen, die durch Arbeit gemacht werden.“ Peter Wieser weiß um die Wichtigkeit des Angebotes: „Das Waldprojekt bietet Beschäftigung und schafft Tagesstruktur. Wir möchten, dass die Menschen wieder Freude und Spaß am Arbeiten haben.“

Dies bekräftigte auch ein von Philipp Mück gestalteter Kurzfilm, der eindrücklich aufzeigt, dass die Beteiligten des Waldprojektes stolz sind, Teil davon zu sein. „Es bringt Zugehörigkeit und Teilnahme, die Möglichkeit, Geld zu verdienen und auch Chancengerechtigkeit“, betonte Caritasdirektor Walter Schmolly, dass dieses Angebot vielfältige Perspektiven eröffnet. Das Waldprojekt ist übrigens weit mehr als der Name sagt: Neben Aufräumarbeiten im Wald und Flurreinigungen umfasst es auch die Herstellung von Putzlappen bei Schlechtwetter, zudem wurde das Arbeitsangebot durch ein Kochprojekt und einen eigenen Garten ergänzt. Seit 1998 haben 436 Männer und Frauen am Programm teilgenommen, 145 haben in Folge wieder eine Anstellung am ersten Arbeitsmarkt erhalten, 193 schafften dein Einstieg in ein höherschwelliges Arbeitsprojekt, 122 entschieden sich im Laufe des Projektes zu einem stationären Entzug bzw. einer Therapie.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion – humorvoll moderiert von Linda Dreher-Bilgeri – sprach Fachbereichsleiterin Monika Chromy auch die gesellschaftliche und politische Verantwortung für Menschen mit Suchtproblematiken an. „Ohne Hilfe von Außen gibt es meist kein Herauskommen aus der Sucht. Es ist auch Aufgabe der Gesellschaft, sich darum zu kümmern“, sprach Fachbereichsleiterin Monika Chromy das schon fast gewohnte Zittern um den Fortbestand der Projektes an. Aktuell fällt wieder ein Fördergeber auf Grund von Sparmaßnahmen der Bundesregierung weg, im Budget für nächstes Jahr fehlen 60.000 Euro.