Vorlesen ist eine echte Superkraft!

Bei einer Dankesfeier im Feldkircher Diözesanhaus für die engagierten Frauen und Männer des Projektes „Ganz Ohr!“, das gemeinsam von der PfarrCaritas und der Bibliotheken Fachstelle der Katholischen Kirche Vorarlbergs geführt wird, standen jene Personen im Mittelpunkt, die mit ihrem Ehrenamt Kindern in Bibliotheken oder Bildungseinrichtungen, aber auch Senior*innen zuhause oder in Pflegeheimen die Freude am Lesen mit ganz viel Herzblut vermitteln. Bea Bröll, Fachbereichsleiterin der PfarrCaritas, konnte nun den 16 Absolventinnen des vergangenen „Ganz Ohr!“-Lehrgangs ihre Zertifikate überreichen. Für ihr fünf- beziehungsweise zehnjähriges Engagement als Vorlesepat*innen wurden an diesem Abend jeweils zwei Freiwillige geehrt.

„Vorlesen ist eine echte Superkraft!“, brachte es Barbara Allgäuer-Wörter, Leiterin der Landesbüchereistelle des Landes, in ihren Grußworten auf den Punkt. Und auch Caritasdirektor Walter Schmolly stimmte ihr zu. Für ihn ist „Ganz Ohr!“ „ein wunderbares Projekt gelebter Nachbarschaft und sozialer Nahversorgung in den Kommunen. Es trägt wesentlich dazu bei, das menschliche Bedürfnis nach Kontakt, Begegnung und Beziehung zu stillen.“ Dem kann auch Dietmar Steinmair, Geschäftsführer des Katholischen Bildungswerkes, nur beipflichten: „Vorlesen schafft Nähe und Geborgenheit und ist meistens mit schönen Kindheitserinnerungen verbunden.“

2000 Stunden im Einsatz mit Buch

Vor über zehn Jahren wurde das Projekt ins Leben gerufen. „Aktuell sind rund 80 „Ganz Ohr!“-Vorlesepat*innen in ganz Vorarlberg tätig“, erläutert Silvia Freudenthaler von der Diözese, die gemeinsam mit Veronika Winsauer von der Caritas Vorarlberg für das Projekt verantwortlich zeichnet. Zudem bauen Dutzende Vorarlberger Bibliothekar*innen auf die Kursinhalte und schaffen unvergessliche (Vor-)Lesemomente, die sich kaum noch in Zahlen messen lassen. Die Zahlen sprechen für sich. Allein im vergangenen Jahr waren die Vorlesepat*innen rund 2000 Stunden mit Buch zu Besuch bei Kindern und Senior*innen. Doch was besonders zählt, sind die Begegnungen und Beziehungen, die entstehen, wenn Vorlesepat*innen im Einsatz sind. Besonders erfreulich ist, dass nach dem Einbruch in den Corona-Jahren wieder vermehrt im Senior*innen-Bereich vorgelesen wird. Kulinarisch verwöhnt wurden die Vorlesepat*innen beim Dankeabend vom Küchenteam des Diözesanhauses. Die junge Schriftstellerin Ines Strohmaier trug ihre frischen, speziell für diesen Abend geschriebenen Texte vor und lud auch die Anwesenden zum Mitmachen und Selber-Schreiben ein, ganz nach ihrem Motto: „Das Lesen ist für alle da! Das Schreiben auch!“