„Eine Win-Win-Situation für uns alle“

Besuch in der Zimmerei Heiseler in Sonntag-Seeberg im Großen Walsertal. Fabian Türtscher ist mit der Isolierung von vorgefertigten Holzelementen beschäftigt – diese werden später auf der Baustelle zu einem Einfamilienhaus zusammengebaut. „Das erfolgt mit einer speziellen Dämm-Maschine, dafür habe ich sogar die Zertifizierung gemacht“, erzählt der 22-Jährige und man merkt, dass ein klein wenig Stolz dabei mitschwingt. Zurecht, denn auch Firmenchef Thomas Heiseler schätzt die Qualitäten seines Mitarbeiters: „Fabian sieht die Arbeit, er hat eine gute Einstellung dazu und bringt etwas vorwärts. Zudem hat er keine Höhenangst, was bei uns ein großer Vorteil ist“, lacht der Firmenchef. Was ihn noch auszeichnet? „Fabian ist ein sehr ordentlicher Mensch und sorgt dafür, dass Werkzeuge und Maschinen immer an ihrem Platz sind.“ Kein Wunder also, dass auch die Vorarbeiter froh um die Unterstützung sind, wenn Fabian mit ihren Teams mit auf die Baustellen kommt.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenbringen

Fabian Türtscher hat schon von klein auf in der Landwirtschaft seiner Familie in Fontanella mitgearbeitet. Nach der Pflichtschule stand er vor der Frage, was er beruflich machen möchte. Dabei wurde er auf Grund seiner Lernschwierigkeiten von Kompass-Mitarbeiterin Martina Klinger unterstützt. Sie war es auch, die den Kontakt zur Zimmerei Heiseler knüpfte. Schließlich brauchte es nur einige wenige Schnuppertage und es war für beide Seiten klar: Fabian Türtscher passt super ins Team. Das ist zwischenzeitlich fast vier Jahre her. „Fabian ist sehr verlässlich und teamfähig. Er kann eigentlich mit allen Mitarbeitern gut und wird umgekehrt auch sehr geschätzt“, erzählt Thomas Heiseler, dass die sprichwörtliche „Chemie“ unter den Mitarbeitern stimmt. Der Firmenchef legt viel Wert darauf, dass der junge Mitarbeiter ein ähnliches Ausbildungsprogramm wie die Lehrlinge im Betrieb absolviert.

Neues Dach – neuer Stall

Besonders für alle Beteiligten war die Sanierung und Erweiterung des eigenen Hauses sowie des angrenzenden Stalls von Familie Türtscher im vergangenen Jahr. „Es war schön zu sehen, mit wie viel Herzblut Fabian dabei war und er auch jetzt den Innenausbau in Eigenregie übernimmt.“ Für Thomas Heiseler ist klar: „Wir möchten einerseits einen Beitrag zur Inklusion leisten und Arbeitsplätze für Menschen im Tal schaffen. Dass Fabian bei uns arbeitet, ist eine klare `Win-Win-Situation´ für alle Beteiligten.“

 

Kompass Assistenz: Integrativer Arbeitsplatz

Mit dem Programm Kompass Assistenz der Caritas wird Menschen mit Lernschwierigkeiten, beziehungsweise kognitiver Beeinträchtigung ein direkter Einstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht. Firmenpraktika ermöglichen ein Ausprobieren verschiedener Berufe und ein gegenseitiges Kennenlernen. Die Kompass-Assistent*innen unterstützen auch während des Arbeitsprozesses - so lange, wie dies gewünscht ist. Unternehmen werden durch Lohnkosten- und Mentor*innenzuschüsse des Landes finanziell unterstützt. Zudem entfällt für Firmen die Ausgleichstaxe für Firmen über 25 Mitarbeiter*innen, die keine Menschen mit Beeinträchtigung eingestellt haben.

Infos und Kontakte: www.caritas-vorarlberg.at/kompass